Eurovision Song Contest:Newcomer Max singt für Deutschland

Der Sieger der Casting-Show von Stefan Raab triumphierte über die etablierte Konkurrenz: In einem spannenden Finale konnte der 22-Jährige die Techno-Meister von Scooter auf den zweiten Platz verweisen.

Mit überwältigender Mehrheit siegte der 22-Jährige beim deutschen Vorentscheid des Eurovision Song Contest. Der Sieger der Casting-Show von Stefan Raab triumphierte am Freitagabend im Finale von "Germany 12 Points!" gegen seine neun Mitbewerber.

Das neue Konzept des Gesangswettbewerbs schlug sich indes nicht in den Einschaltquoten nieder: Mit 17,8 Prozent der Zuschauer war die Quote im Vergleich zum Vorjahr sogar noch gesunken.

Der Abiturient Max alias Maximilian Mutzke setzte sich mit dem Titel "Can't Wait Until Tonight" mit 92,05 Prozent der Stimmen gegen die Techno-Band Scooter ("Jigga Jigga") durch. "Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass ich gewinne", sagte der glückliche Sieger nach der Show.

Schon beim ersten Wahldurchgang stimmten 66,2 Prozent der Zuschauer per Telefon oder SMS für ihn. Die Gruppe Scooter wurde überraschend Zweiter und trat somit im finalen Wahlgang direkt gegen Max an.

Glücklich über Max' Sieg zeigte sich auch sein Entdecker Stefan Raab. "Ich war aufgeregter als vor vier Jahren, als ich selbst mitgesungen habe", gab er zu. Aus Raabs Feder stammt der Siegertitel. Vor sechs Jahren hatte bereits mit "Guildo hat euch lieb" - interpretiert von Guildo Horn - ein Raab-Titel den deutschen Vorentscheid gewonnen. 2000 trat der Comedystar mit dem Klamauklied "Wadde hadde dudde da" selbst an und vertrat Deutschland anschließend beim Finale in Stockholm.

Nach NDR-Angaben verfolgten im Durchschnitt 5,5 Millionen Zuschauer den Wettbewerb. Die Einschaltquote lag 1,1 Prozentpunkte unter den 18,9 Prozent des Vorjahrs. "Die älteren Zuschauer haben sich für die neue Form des Vorentscheids noch nicht mit großer Mehrheit begeistern können", erklärte der NDR.

Einen Marktanteil von über 28 Prozent hatte die Sendung allerdings bei den 14- bis 49-Jährigen; ein möglicher Grund für die Rekordbeteiligung bei der Abstimmung. Mit 1,42 Millionen waren es beim ersten Wahlgang mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.

Nachdem die Einschaltquoten des Schlager-Grand-Prix bereits 2003 um ein Drittel eingebrochen waren, war der Wettbewerb dieses Jahr unter neuem Namen komplett reformiert worden. Statt Schnulzen-Schlager unbekannter Sternchen gab es Soul, Rap und Pop bekannter Künstler, die sich mit Videoclips zu ihren Songs bewerben mussten.

Die ARD kooperierte dabei mit dem Musiksender Viva, der die Videos schon vorher ausgestrahlt hatte. Durch die Show "Germany 12 Points!" führten der ARD-Moderator Jörg Pilawa und seine Viva-Kollegin Sarah Kuttner.

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