Erdrutsch in Sri Lanka:Gefangen im Schlamm

Nach dem verheerenden Erdrutsch im Osten Sri Lankas haben die Behörden die Zahl der Opfer erheblich nach unten korrigiert. Inzwischen wird nur noch von 38 getöteten und vermissten Menschen ausgegangen. Zunächst war von rund 300 und später von 100 Vermissten die Rede gewesen.

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Über Kilometer ist der Boden nach dem Erdrutsch aufgebrochen, wie eine riesige Narbe in den sonst so grünen Hügeln im Süden Sri Lankas. Gerade noch lebten in dieser Siedlung zwischen Teeplantagen 330 Menschen - dann brach die ganze Flanke eines Hügels ab. Und schob sich über die Hütten.

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Einen Tag nach dem Erdrutsch etwa 200 Kilometer östlich der Hauptstadt Colombo schwindet die Hoffnung auf Überlebende. Mehr als 300 Überlebende verbrachten die Nacht in Notunterkünften.

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"Ich hörte ein Geräusch, als würde ein Flugzeug in geringer Höhe fliegen", sagt die 57-jährige Parameshwary Sinniah. "Sofort stürzte ich aus dem Haus und sah Steinbrocken und Schlamm herunterströmen." Sie kam gerade so davon - doch drei andere in ihrem Haus schafften es nicht. Sie wurden unter mehreren Metern Erdreich begraben.

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Viele der Menschen haben bei dem Erdrutsch alles verloren. Sinniah wusste wie ihre Nachbarn von der drohenden Gefahr von Hangabrutschen, vor allem während der jährlichen Monsun-Regenfälle. Doch den Aufforderungen, ihre Hütten zu verlassen, kamen die Plantagenarbeiter nicht nach. "Wir können es uns nicht leisten, in ein anderes Haus zu ziehen", sagt etwa der Teearbeiter M. Krishnaswaym.

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Das sehen die Behörden anders. "Wir haben ihnen alternatives Land zur Verfügung gestellt, aber die meisten wollten einfach nicht wegziehen", sagt der Verwaltungschef. Das angebotene Land sei zu weit von den Tee-Hügeln entfernt gewesen, sagen dagegen die Arbeiter. Es ist nicht das erste Mal, dass die Plantagenbesitzer in der Kritik stehen. Menschenrechtsaktivisten beschuldigen sie, den Teearbeitern nur einfache Lehm- und Blechhütten und kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Viele Arbeiter verdienen nur etwas mehr als zwei Euro am Tag.

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Die Suche nach den Opfern wurde am Donnerstag fortgesetzt. Weitere 200 Soldaten sollen zu den bereits am Einsatz beteiligten 500 Soldaten in die Region geschickt, kündigte der zuständige Militärbeamte an. Doch Regen und eine neun Meter dicke Erdschicht machen es den Helfern schwer: Am Tag nach dem Erdrutsch können sie zu den meisten Verschütteten noch nicht vordringen.

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Auf Bildern ist zu sehen wie weiterhin große Mengen Wasser und Schlamm den Hang hinabfließen. Der Journalist Palith Ariyawansa, der vor Ort ist, beschrieb es so: "Die Armee setzt schweres Gerät ein, um die Erde zu bewegen, aber jedes Mal, wenn sie etwas wegschaufelt, rutscht mehr nach."

© dpa/AFP/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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