Erdbeben:Eine Deutsche unter Opfern in Ecuador

  • Unter den 570 tödlichen Erdbebenopfern in Ecuador ist eine Deutsche.
  • Es soll sich um eine 16-jährige Austauschschülerin aus Augsburg handeln.
  • Nachbeben erschweren die Bergungsarbeiten.

Unter den mehr als 570 Todesopfern des Erdbebens in Ecuador sollen 13 Ausländer sein, unter ihnen eine Deutsche. Das teilte die ecuadorianische Staatsanwaltschaft mit. Das Auswärtige Amt bestätigte die Angaben, ohne Aussagen zum Alter oder Herkunft des Opfers zu machen.

Der Augsburger Allgemeinen zufolge handelt es sich um eine 16-jährige Schülerin aus Augsburg. Sie sei zusammen mit ihrer Gastfamilie in einem Schreibwarengeschäft in der Küstenstadt Manta in der Provinz Manabí im Westen des Landes gewesen, als plötzlich die Erde bebte.

Auch fünf Mitglieder der Gastfamilie seien ums Leben gekommen, berichtet der Fernsehsender Teleamazonas. Die junge Frau habe seit sechs Monaten bei der ecuadorianischen Familie gelebt. Fünf Mitglieder ihrer Gastfamilie seien ebenfalls ums Leben gekommen, darunter der Gastvater, der Pilot der ecuadorianischen Luftwaffe war.

... Augsburger Schülerin stirbt bei Erdbeben - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Augsburger-Schuelerin-stirbt-bei-Erdbeben-id37546022.html ... Augsburger Schülerin stirbt bei Erdbeben - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Augsburger-Schuelerin-stirbt-bei-Erdbeben-id37546022.html

Mehr als 160 Vermisste

Das Beben der Stärke 7,8 hatte am Samstagabend vor allem einen rund 100 Kilometer breiten Küstenstreifen westlich der Hauptstadt Quito getroffen. Mehr als 23 500 Menschen wurden inzwischen in Notunterkünften untergebracht, berichtete der Katastrophendienst SNGR. Bei dem Beben wurden mindestens 7000 Menschen verletzt, nach mehr als 160 Vermissten wird weiterhin gesucht.

Etwa 1000 Gebäude seien total zerstört worden. Staatschef Rafael Correa schätzte, dass der Wiederaufbau etwa drei Milliarden US-Dollar (2,6 Milliarden Euro) kosten und Jahre dauern werde. Zur Finanzierung des Wiederaufbaus und der Unterstützung der Opfer beschloss die Regierung eine Erhöhung der Mehrwertsteuer und verstärkte Beiträge der Einkommens- und Gewinnsteuern, wie die Nachrichtenagentur Andes berichtete.

Die Weltbank und die Interamerikanische Entwicklungsbank stellten nach Angaben Correas 600 Millionen Dollar (530 Mio. Euro) unmittelbar zur Verfügung.

Jugendliche überlebt 60 Stunden unter Trümmern

Mehr als tausend Helfer, Feuerwehrleute und Ärzte aus 20 Ländern beteiligen sich an den Rettungsarbeiten. Eine Jugendliche konnte in Manta nach 60 Stunden unter Betonfragmenten lebend geborgen werden. Private Unternehmen liefern täglich mehr als eine halbe Million Wasserflaschen an die Notfallhelfer, wie die Zeitung El Universo berichtete.

Auch Helfer aus Deutschland sind im Einsatz: Für die Organisation Humedica, die medizinische Katastrophenhilfe anbietet, waren zunächst sieben Kräfte in der Krisenregion, darunter drei Ärzte.

Nachbeben erschweren allerdings die Arbeiten, bis Mittwoch registrierte das Geophysische Institut des Landes 568 Erschütterungen.

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