Entführungsdrama bei Aktenzeichen XY:Appell an die Menschlichkeit

Vor Millionen Fernsehzuschauern appellieren Ehemann und Kinder von Maria Bögerl an deren Entführer. Die Polizei bestreitet eine Panne bei der Lösegeldübergabe. In Bildern.

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Familie Bögerl, dpa

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Die Qual der Ungewissheit steht ihnen ins Gesicht geschrieben: Die Familie der entführten Bankiersfrau Maria Bögerl hat sich mit einem verzweifelten Appell in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY an die Täter gewandt.

"Wir flehen Sie an, die für uns alle so qualvolle Situation positiv zu beenden", sagte Bögerls 24-jähriger Sohn Christoph.

Seine 27-jährige Schwester Carina bat die Entführer ebenfalls schluchzend, eine der vielen Möglichkeiten zu nutzen, der Familie anonym einen Hinweis zu geben.

Der 56-jährigen Ehemann beendete sein Flehen um die Freilassung seiner Frau mit den Worten: "Ich appelliere an ihre Menschlichkeit".

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Unterdessen sucht die Polizei weiter fieberhaft nach Maria Bögerl. Die 54-Jährige war vor einer Woche gegen Mittag aus dem Haus der Familie im baden-württembergischen Heidenheim entführt worden.

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Entführungsfall Bögerl, dpa

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Die 54-Jährige verschwand zusammen mit ihrem schwarzen A-Klasse-Mercedes. Der Wagen wurde - wie auch das Handy der Frau - noch am selben Abend gefunden.

Er stand im Hof des rund 20 Kilometer von Heidenheim entfernten Klosters Neresheim. Unter den Hinweisgebern, die sich nach dem Fernsehauftritt meldeten, war ein Besucher des Klosters. Er hatte das Auto an seinem Abstellort zufällig fotografiert.

Dieses Bild werde nun ebenso ausgewertet, wie Beobachtungen zum Ort der misslungenen Geldübergabe an der Autobahn 7, teite die Polizei mit.

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Für die Ermittler der Sonderkommission "Flagge" ist insbesondere von Interesse, ob eine Person dabei beobachtet wurde, wie sie an der A 7 zwischen den Anschlussstellen Heidenheim und Aalen-Oberkochen die auf dem Bild zu sehende Deutschlandflagge angebracht hat. Dort hätte vor einer Woche die Lösegeldübergabe stattfinden sollen.

Ein Polizeisprecher bestritt am Donnerstag, dass es dabei eine Panne gab. Nach einem Bericht der Bild-Zeitung hatten Angestellte der Autobahnmeisterei den Müllsack mit den 300.000 Euro Lösegeld eingesammelt. Zivilpolizisten hätten ihn kurze Zeit später zurückgebracht.

Die Polizei bestätigte zwar, dass der Sack unbeabsichtigt von der Autobahnmeisterei abtransportiert wurde. Er sei aber nicht zurückgebracht, sondern von der Polizei sichergestellt worden. "Wir hätten das Geld kurze Zeit später ohnehin abgeholt", sagte der Sprecher.

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Auch nach einer Woche will die Polizei die Hoffnung nicht aufgeben, die entführte Maria Bögerl lebend wiederzufinden. Die Chancen sänken jedoch allmählich, sagte der Leiter der ermittelnden Sonderkommission.

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Thomas Bögerl, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Heidenheim, verdoppelte die Belohnung für Hinweise, die zur Klärung des Falls führten, auf 100.000 Euro. Die eine Hälfte lobte der Ehemann der Entführten privat aus, die andere die Kreissparkasse.

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Kurz nach der Entführung rief ein Erpresser den Ehemann an und forderte Geld. Dabei konnte Maria Bögerl ihren Mann kurz sprechen und berichtete, sie sei in Lebensgefahr. Seit der gescheiterten Lösegeld-Übergabe auf der Autobahn ist der Kontakt zu dem oder den Entführern abgebrochen.

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Rund 300 Polizisten aus ganz Baden-Württemberg durchkämmen seit vergangener Woche die Umgebung auf der Suche nach der vermissten Frau.

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entführung, ddp

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Mit einem Hubschrauber mit Wärmekamera flogen sie über ein Waldstück und einen Steinbruch. Hundestaffeln durchkämmten die Umgebung - doch alle Spuren führten bislang in eine Sackgasse. Eine gefundene Blutspur im Wald gehörte zu einem verletzten Reh...

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... auch die Spuren an Bögerls Auto brachten keine heiße Spur...

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... und Taucher durchsuchten vergeblich nahegelegene Seen und Weiher. Bis Donnerstag gab es mehr als 1000 Hindweise aus der Bevölkerung, aber keine heiße Spur.

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Auch die Hoffnung auf einen Blindenwarenverkäufer, der sich zum Tatzeitpunkt in der Nähe des Wohnhauses der Familie aufgehalten hatte, zerschlug sich. Der Mann meldete sich zwar bei der Polizei - hatte aber nichts gesehen.

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Die Polizei durchsuchte auch einige Höhlen im Kalkgestein der Schwäbischen Alb, die den Beamten während ihrer Suche aufgefallen waren. Im Blickpunkt seien Höhlen gewesen, in denen man einen Mensch verbergen kann, sagte ein Polizeisprecher. Doch auch dort blieb die Suche erfolglos.

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(Text: dpa/dapd/Reuters/ehr/kat/cmat)

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