Entführt in Somalia:Piraten-Geiseln sind zurück in Deutschland

Am Sonntag wurden sie befreit, jetzt sind sie wieder in der Heimat: Nach fast zwei Monaten in der Hand von Piraten sind Jürgen M. und Sabine K. zurück in Baden-Württemberg.

Das aus der Geiselhaft somalischer Piraten befreite Seglerpaar ist wieder in Deutschland. Jürgen K. und Sabine M. kamen am Montagvormittag auf dem Stuttgarter Flughafen an.

Entführt in Somalia: Zwischenstopp auf dem Weg in die Heimat: Die beiden befreiten Geiseln Jürgen K. und Sabine M. auf dem Flughafen von Nairobi. Bei ihrer Ankunft in Deutschland wurden sie von der Öffentlichkeit abgeschottet.

Zwischenstopp auf dem Weg in die Heimat: Die beiden befreiten Geiseln Jürgen K. und Sabine M. auf dem Flughafen von Nairobi. Bei ihrer Ankunft in Deutschland wurden sie von der Öffentlichkeit abgeschottet.

(Foto: Foto: AFP)

Die Maschine aus London landete gegen elf Uhr mit dem 63 Jahre alten Mann und seiner 51-jährigen Lebensgefährtin an Bord. Sie wurden von Beamten des Bundeskriminalamtes empfangen und mit einem Auto vom Flugfeld gebracht, um nach Neuhausen (Baden- Württemberg) zu fahren, wo Verwandte leben. Das Paar wurde vor der Öffentlichkeit abgeschirmt.

Somalische Piraten hatten die Segler am 23. Juni entführt. Am Sonntag wurden sie gegen Lösegeld von einer Million Dollar (etwa 666.500 Euro) freigelassen. Ein Vermittler erklärte, die Seeräuber, die ursprünglich zwei Millionen Dollar forderten, hätten nur 600 000 Dollar erhalten. Den Rest hätten die Behörden von Puntland kassiert. Unklar ist, wer das Geld gezahlt hat.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte: "Beide Segler sind erleichtert, nach sechs Wochen der Angst und der Ungewissheit wieder in Freiheit zu sein." Der 63-Jährige und seine Lebensgefährtin waren nach ihrer Befreiung zunächst in der deutschen Botschaft in Nairobi (Kenia) intensiv betreut worden. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes ging es ihnen nach der Freilassung den Umständen entsprechend gut.

In einem Telefonat mit dem Magazin Der Spiegel hatten die Segler vor mehr als zwei Wochen verzweifelt um Hilfe gebeten. "Wir schlafen auf der Erde und sind krank", sagten sie.

Piraterie ist vor der Küste Somalias weit verbreitet. Besonders in diesem Jahr ist die Zahl der Überfälle auf Jachten, Luxusschiffe, aber auch auf Fischereiboote am Horn von Afrika stark gestiegen.

Erst am vergangenen Sonntag war der unter Panama-Flagge fahrende Frachter Stella Maris mit 20 philippinischen Seeleuten an Bord entführt worden.

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