Einwanderin abgewiesen:Zu dick für Neuseeland

Einwanderung nach Gewichtsklassen: Eine neuseeländische Behörde hat den Antrag einer Britin abgelehnt - mit der Begründung, ihr Body-Mass-Index sei zu hoch.

Neuseeland ist schon dick genug: Wegen ihres Übergewichts darf eine britische Krankenschwester nicht nach Neuseeland einwandern. Medienberichten zufolge wurde ein entsprechender Antrag der 134-Kilo-Frau von der Einwanderungsbehörde abgelehnt. Die Frau würde übrigens nicht dem neuseeländischen Staat auf den Taschen liegen, sie hat bereits ein Jobangebot in einem Altenheim.

Einwanderin abgewiesen: Das hier ist nicht ein Bild aus Neuseeland, sondern aus Großbritannien, wo auch viele fettleibige Europäer wohnen.

Das hier ist nicht ein Bild aus Neuseeland, sondern aus Großbritannien, wo auch viele fettleibige Europäer wohnen.

(Foto: Foto: Getty)

Die Behörde führte als Begründung für die Ablehnung des Antrags den Body-Mass-Index der Frau an, der 55,2 beträgt. Werte von normalgewichtigen Personen liegen gemäß der Weltgesundheitsorganisation zwischen 18,5 und 25. Ein BMI von 55,2 deute Experten zufolge auf eine krankhafte Fettsucht hin. Und die Behörde fürchtet, dass dadurch in den kommenden vier Jahren möglicherweise medizinische Behandlungskosten in Höhe von 25.000 neuseeländischen Dollar (ca. 10.800 Euro) auf den Staat zukommen könnten.

In dem Bescheid heißt es ein wenig verschwurbelt: "Während die Bewerberin im Moment gesund ist, sind zwei Gutachter aufgrund ihrer Fettleibigkeit zu dem Ergebnis gekommen, dass sie ein zu großes potentielles Risiko für das neuseeländische Gesundheitssystem darstelle, als dass man ihr ein akzeptables Maß an Gesundheit attestieren könnte."

Ein Widerspruch der Frau gegen den Bescheid, in dem sie auch darauf hinwies, dass ihr Gewicht und ihr Taillenumfang von 131 Zentimetern sie bislang nicht davon abgehalten hätten, mehr als 60 Stunden pro Woche zu arbeiten, wurde abgelehnt. Nach einer Studie des Gesundheitsministeriums ist mehr als ein Drittel der Neuseeländer übergewichtig, ein Viertel gilt als fettleibig. Zum Vergleich: In Deutschland sind mehr als die Hälfte der Bundesbürger übergewichtig, ein Fünftel gilt als fettleibig, hat also einen BMI über 30.

Inzwischen haben die Behörden der Frau einem Bericht des britischen Independent zufolge mitgeteilt, dass man ihren Antrag nochmal überdenken werde, wenn sie ihren Body-Mass-Index auf 40 reduziert habe. Die Frau hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren zwar mehr als 20 Kilo abgenommen, berichtet die Zeitung.

Bislang aber ist die Behörde noch der Meinung, dass die Frau zwar einen "anständigen", aber eben keinen "gewichtigen Beitrag" an den neuseeländischen Staat leisten könne.

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