Einsturz eines Einkaufszentrums in Riga:Supermarkt-Manager wegen umstrittener Aussagen gefeuert

Der Einsturz eines Einkaufszentrums in Riga zwingt nun auch die verantwortliche Supermarkt-Kette Maxima zum Handeln. Das Unternehmen hat seinen Lettland-Chef gefeuert, weil dieser sich mit Aussagen zu Wort gemeldet hatte, die viele Letten nach dem schweren Unglück als unangemessen empfunden hatten.

Der Supermarkt-Einsturz von Riga hält Lettland auch mehr als eine Woche nach dem Unglück in Atem. Nun musste der Lettland-Chef der Supermarkt-Kette Maxima wegen des Einsturzes seinen Posten räumen. Die Geschäftsführungen des Unternehmens entließ Gintaras Jasinskas, weil er sich nach dem Unglück öffentlich in unangemessener Weise zur Schuldfrage geäußert hatte, berichtet die BBC.

Das von dem litauischen Unternehmen Maxima betriebene Einkaufszentrum war am Donnerstag der vergangenen Woche eingestürzt. Es war das schwerste Unglück in Lettland seit Erlangung der Unabhängigkeit im Jahr 1991. 54 Menschen waren dabei ums Leben gekommen. Als Reaktion auf das Unglück war am Mittwoch der lettische Regierungschef Valdis Dombrovskis von seinem Amt zurückgetreten.

Maxima-Chef Jasinskas hatte dies als Schuldeingeständis gewertet. "Es sind diejenigen, die sich schuldig fühlen, die zurücktreten", sagte Jasinskas. Er selbst hatte keinen Grund gesehen, von seinem Posten zurückgetreten. Er fühle sich "verantwortlich, aber nicht schuldig", sagte er.

Dies hatte in Lettland für starke Irritationen gesorgt. Der lettische Außenminister Edgars Rinkevics bezeichnete die Aussagen des Managers als "schlicht inakzeptabel". Das Außenministerium in Riga bestellte den litauischen Botschafter ein.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: