Eingestürztes Einkaufszentrum in Kanada:Helfer bergen zweites Todesopfer

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Er hatte noch mit Klopfzeichen um Hilfe gerufen - doch die Suche war zu gefährlich. Zwei Tage nach dem Einsturz eines Einkaufszentrums in Ontario konnte ein Mann nur noch tot geborgen werden.

Mitten im Wochenendtrubel stürzte am Samstag in einem Einkaufszentrum in Ontario plötzlich ein großer Teil des Daches ein. Trümmer fielen auf die Kunden, Autos stürzten durch die Decke, denn das Dach diente auch als Parkdeck. Mehrere Menschen wurden verschüttet. Nach wenigen Stunden bargen Einsatzkräfte einen Toten aus den Trümmern. Einen Tag später machten Eingeschlossene noch durch Klopfzeichen auf sich aufmerksam - nun haben die Helfer Gewissheit: Mindestens zwei Menschen kamen bei dem Unglück im kanadischen Elliot Lake ums Leben.

Mitten im Wochenendtrubel war eine Mall im kanadischen Elliot Lake eingestürzt. Zwei Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben. (Foto: REUTERS)

Die Einsatzkräfte haben am Mittwoch in den Trümmern eine zweite Leiche gefunden. Der Vermisste hatte am Montag noch Lebenszeichen von sich gegeben. Doch das Risiko eines weiteren Einsturzes war zu groß, die Helfer mussten ihre Suche unterbrechen. Erst am Dienstagnachmittag nahmen sie die Suche wieder auf, nachdem sie Anwohnern dazu gedrängt hatte. Das zweite Opfer konnten die Helfer dann nur noch tot bergen.

Er gehe davon aus, dass sich nun keine weiteren Opfer unter den Trümmern befänden, sagte Einsatzleiter Bill Needles. Er könne es zwar nicht zu hundert Prozent sagen. "Aber ich bin überzeugt, dass wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben, und meiner Meinung nach wäre es eine große Überraschung, wenn noch jemand gefunden würde."

Es sei ein "Wunder", dass bei dem Unglück nicht noch mehr Menschen zu Schaden gekommen seien, so Needles. Demnach zeigen Video-Aufzeichnungen, dass sich in dem Restaurant-Bereich direkt an der Unglücksstelle 26 Menschen aufgehalten und dass mehrere Menschen nur Sekunden vor dem Einsturz das Gebäude verlassen hatten.

Zwölf Menschen wurden nach dem Unglück als vermisst gemeldet - nicht bei allen steht fest, dass sie sich tatsächlich in dem Einkaufszentrum aufhielten. Neben den Todesopfern gab es 22 Verletzte.

© Süddeutsche.de/dapd/AFP/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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