Egypt-Air-Maschine:Was über den Absturz von Flug MS804 bekannt ist - und was nicht

Bisher ist nur wenig über das Verschwinden des Egypt-Air-Flugzeugs bekannt. Hier tragen wir die bisherigen Erkenntnisse zusammen.

Was wir wissen

  • Am Mittwochabend um 23:09 Uhr startet Flug MS804 am Pariser Flughafen Charles des Gaulle. Das Flugzeug der Egypt Air ist auf dem Weg nach Kairo. Dort soll es gegen drei Uhr nachts ankommen.
  • Gegen 2:30 Uhr bricht der Kontakt ab - die Maschine verschwindet vom Radar. Das berichtet Egypt Air via Twitter am frühen Morgen.
  • Dass die Maschine abgestürzt ist, bestätigt der französische Präsident François Hollande am Mittag während einer Pressekonferenz. "Dieses Flugzeug ist abgestürzt und verschwunden", sagte Hollande. Das habe sich aus allen bisher zusammengetragenen Informationen ergeben.
  • Auch der griechische Verteidigungsminister bestätigt den Absturz und beschreibt die letzten Minuten des Flugs: Die Maschine befand sich demnach zunächst auf Reiseflughöhe von gut 37 000 Fuß (knapp 11 300 Meter), etwa zehn bis 15 Seemeilen im ägyptischen Flugraum. Dann habe die Maschine Drehungen vollzogen - zunächst etwa 90 Grad nach links, dann 360 Grad nach rechts - und sei auf eine Höhe von 15 000 Fuß gefallen. Auf einer Höhe von 10 000 Fuß verschwand die Maschine vom Radar.
  • Wrackteile des vermissten Egypt-Air-Flugzeuges sind bisher wohl nicht aufgetaucht. Bei den bei der griechischen Insel Karpathos gefundenen Gegenständen handelt es sich nach Angaben der griechischen Behörde für Flugsicherheit und Luftverkehrsunfälle nicht um Teile eines Flugzeugs. Dies hat auch Egypt Air bestätigt.
  • Bei dem Flugzeug handelt es sich um einen 13 Jahre alten Airbus A320. Er wurde im Jahr 2003 ausgeliefert und ist seither 48 000 Stunden geflogen.
  • Der Pilot hatte 6275 Flugstunden gesammelt, sein Co-Pilot kam auf 2766 Stunden in der Luft.
  • Die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt, Eurocontrol, teilt mit, dass es kein Unwetter in der Gegend gegeben habe, als das Flugzeug verschwand.
  • An Bord der Maschine befanden sich der Airline zufolge 56 Passagiere, sieben Mitglieder der Crew und drei Sicherheitsleute. Egypt Air zufolge soll es sich bei den Passagieren um 30 Ägypter, 15 Franzosen, zwei Iraker und jeweils einen Briten, Belgier, Kuwaiter, Saudi, Sudanesen, Portugiesen, Algerier, Kanadier und Tschader handeln. Unter ihnen sollen auch drei Kinder gewesen sein.
  • Die ägyptische Airline hat ein Notfalltelefon für Angehörige eingerichtet: Wer per Mobiltelefon oder außerhalb Ägyptens anruft, wählt 00202 259 89 320. Vom Festnetztelefon innerhalb Ägyptens ist die kostenlose Nummer 0800 7777 0000 erreichbar.
  • An einer Suchaktion im Mittelmeer beteiligen sich zurzeit neben dem ägyptischen Militär auch griechische Schiffe. Der französische Premier Manuel Valls hat angekündigt, die ägyptischen Behörden bei der Suche nach dem Flugzeug zu unterstützen.

Was wir nicht wissen

  • Was hinter dem Verschwinden der Maschine steckt, ist noch unklar. Ägyptische wie französische Offizielle, sowie die Airline und der Flugzeughersteller wollen "nichts ausschließen".
  • François Hollande warnt bei einer Pressekonferenz vor Spekulationen über die Hintergründe des Absturzes: "Keine Hypothese ist ausgeschlossen, keine Hypothese ist vorrangig."
  • Die Maschine flog kurz vor ihrem Verschwinden über dem Mittelmeer. Auf der Internetseite Flightradar24 ist die Route des Fluges zu sehen. Sie endet über dem Meer, etwa 280 Kilometer vor der Küste Ägyptens.
  • Verwirrung gab es zunächst um ein angebliches Notsignal. Egypt Air hatte zunächst mitgeteilt, dass die Maschine ein automatisches Notsignal abgegeben habe. Griechische Fluglotsen sowie das ägyptische Militär hatten aber nichts dergleichen empfangen. Der ägyptische Luftfahrtminister bestätigte am Mittag, es habe sich um eine Fehlinformation gehandelt.

Mit Material der Agenturen.

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