Drogenkrieg in Mexiko:Getötete Schönheitskönigin war bewaffnet

Wurde die bei einer Schießerei zwischen mexikanischem Militär und Drogenhändlern erschossene Schönheitskönigin als menschlicher Schutzschild missbraucht? Die Ermittler sind mittlerweile sicher, dass die junge Frau eine Waffe getragen hat. Es sollen sich bei dem Gefecht mehrere Männer hinter ihr versteckt haben.

Wurde Maria Susana Flores zum Opfer des mexikanischen Drogenkrieges - wie so viele unschuldige Menschen vor ihr? Oder war die Schönheitskönigin selbst Mitglied eines Verbrecherkartells und starb im Gefecht mit Soldaten? Am vergangenen Samstag waren bei Kämpfen zwischen der mexikanischen Armee und Drogenkriminellen fünf Menschen getötet worden - darunter die 22-Jährige.

Die junge Frau saß den Angaben zufolge in einem Fahrzeug mutmaßlicher Drogenhändler, die sich eine wilde Verfolgungsjagd und Schießerei mit dem Militär lieferten. Die Behörden vermuten, dass Flores zu den Gangstern gehörte und auch selbst schoss.

Nach aktuellen Angaben aus Ermittlerkreisen wurde die junge Frau vermutlich als menschlicher Schutzschild missbraucht. Flores habe beim Aussteigen aus dem Auto der mutmaßlichen Drogenbande eine Waffe in der Hand gehalten, sagte ein Sprecher der Polizei. Mehrere bewaffnete Männer hätten sich hinter ihr versteckt.

Bei dem Gefecht in dem Ort Mocorito starben neben der 22-Jährigen drei Männer sowie eine weitere Frau. Die Armee beschlagnahmte sieben Sturmgewehre, einen Granatwerfer, zwei Granaten und weitere Waffen, wie es hieß.

Medienberichten zufolge war Flores mit ihrem Freund unterwegs, der ebenfalls getötet wurde. Die bewaffnete Gruppe hatte offenbar Verbindungen zu einem der mächtigen Drogenkartelle des Landes. Flores war im Jahr 2012 in einem Wettbewerb zur schönsten Frau des nördlichen Bundesstaates Sinaloa gekürt worden.

In Mexiko herrscht seit Jahren ein brutaler Drogenkrieg. Seit dem Jahr 2006 starben dabei etwa 60.000 Menschen.

© Süddeutsche.de/AFP/dapd/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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