In Mexiko ist ein vor wenigen Tagen entführter Bürgermeister ermordet aufgefunden worden. Der Leichnam von Edelmiro Cavazos, Bürgermeister von Santiago im nordmexikanischen Bundesstaat Nuevo León, sei gefesselt und geknebelt nahe der Stadt am Straßenrand gefunden worden, teilten die Behörden mit. Der 38-Jährige ist bereits der fünfte mexikanische Bürgermeister, der dieses Jahr vermutlich von Mitgliedern von Drogenbanden ermordet wurde.
Cavazos war nach Angaben der Staatsanwaltschaft bekannt für Härte im Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Staatschef Felipe Calderón verurteilte den Mord und versprach, den Kampf gegen "feige Kriminelle, die Krieg gegen Zivilisten führen", zu verstärken.
Der Bürgermeister der 35.000-Einwohner-Stadt Santiago war der Staatsanwaltschaft zufolge am Montag von bewaffneten Männern aus seinem Haus entführt wurden. Die Täter waren maskiert und trugen alte, inzwischen nicht mehr genutzte Uniformen der Bundespolizei.
Sie entführten auch den Bodyguard des Bürgermeisters, der später leicht verletzt aufgefunden wurde. Die Angreifer hatten ihn geschlagen und in den Kofferraums eines Wagens eingesperrt.
In Mexiko tobt ein brutaler Kampf zwischen rivalisierenden Drogenbanden um den lukrativen Rauschgiftschmuggel in die USA. Seit Beginn einer Regierungsoffensive gegen den Drogenhandel im Dezember 2006 starben mehr als 28.000 Menschen.
Allein am vergangenen Wochenende kamen 19 Menschen ums Leben, acht von ihnen wurden bei einem Jagdausflug im Bundestaat Oaxaca erschossen. Das jüngste Opfer war 15 Jahre alt.