Drei Tote in in Neumünster:Blutiges Ende eines Liebesdramas

Ein Mann und eine Frau sind in der Nacht zu Montag in Neumünster ermordet worden. Der mutmaßliche Täter war Polizist - und ist brachte sich anschließend selbst um.

Beziehungsdrama mit drei Toten in Schleswig-Holstein: Ein Polizist hat in einer Wohnsiedlung in Neumünster seine Ex-Frau und ihren neuen Freund erschossen, 14 Stunden später tötet er sich selbst in der Kieler Innenstadt mit seiner Dienstwaffe.

Drei Tote in in Neumünster: Bedeckte Leiche am Tatort

Bedeckte Leiche am Tatort

(Foto: Foto: dpa)

Seine Kollegen hatten den 47-Jährigen aus Neumünster schnell mit dem gewaltsamen Tod seiner früheren Ehefrau in Verbindung gebracht. "Es ist eine Beziehungstat", bestätigt Oberstaatsanwalt Uwe Wick.

Der Tatort ist ein unscheinbarer Vorgarten inmitten einer eher grauen Siedlung in Neumünster. Zwei tiefe Kuhlen im Rasen und rot-weißes Flatterband vor den Rhododendron-Sträuchern erinnern am Montagvormittag noch an das Geschehen vom Vorabend. Polizisten in blauen Windjacken stellen kleine Schilder mit Zahlen auf, sichern Beweisstücke und suchen mit Metalldetektoren nach Projektilen.

Gegen 22.30 Uhr hatten Anwohner Schüsse gehört. Die alarmierten Polizeibeamten und ein Notarzt fanden die Leichen der 44 Jahre alten Frau und ihres 52 Jahre alten Begleiters auf dem Rasen vor dem Mehrfamilienhaus mit roter Backstein-Fassade. "Hier ist es sonst sehr ruhig", schildert eine 23 Jahre alte Frau aus der Nachbarschaft.

"Daher sind die Schüsse gestern Abend sofort aufgefallen." Die Anwohner sind schockiert. "Hier passiert sonst nichts dieser Art, nicht mal eine Schlägerei", sagt Karsten Beckmann (44). "Meine Mutter dachte erst, dass es eine Übung der Bundeswehr sei."

Heike Teich, die Besitzerin des kleinen Zeitschriftenladens gegenüber dem Tatort, beschreibt den getöteten 52-Jährigen als unauffällig. "Er war sehr unscheinbar." Nur eines wusste sie von ihm: "Er hat gern getanzt." Sie habe ihn einmal in einer Tanzschule getroffen.

Es zeichnet sich das Bild eines Beziehungsdramas ab: Demnach tötete der Hauptmeister der Schutzpolizei seine Ex-Frau nach einem Streit, will Radio NDR 1 Welle Nord erfahren haben. Sie habe sich schon vor einiger Zeit von dem Polizisten getrennt und sei bei ihrem neuen Freund eingezogen.

Vor seinem Haus passierte dann das Verbrechen. Nach der Gewalttat fahnden die Ermittler stundenlang auf Hochtouren nach ihrem bewaffneten Kollegen. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Gegen 12.15 Uhr am Montag fällt in der Kieler Innenstadt vor dem NDR-Landesfunkhaus der letzte tödliche Schuss.

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