Drei Jahre nach ihrer Flucht:Natascha Kampusch beklagt Ermittlungsfehler

Vor drei Jahren floh sie aus der Gewalt ihres Entführers - jetzt hat Natascha Kampusch die Ermittlungsarbeit der österreichischen Polizei in ihrem Fall kritisiert.

Drei Jahre nach ihrer Flucht aus der Gewalt ihres Entführers hat Natascha Kampusch die Ermittlungsarbeit der österreichischen Polizei kritisiert. Es falle ihr als Außenstehender relativ schwer, die Arbeit der Polizei zu bewerten, sagte Kampusch nach einem Bericht der österreichischen Nachrichtenagentur APA in einem Interview. "Aber die Ermittlungsfehler 1998 und in den Folgejahren sind offensichtlich."

Drei Jahre nach ihrer Flucht: Entführungsopfer Natascha Kampusch - die junge Frau klagt über Ermittlungsfehler in ihrem Fall, der vor drei Jahren die Welt bewegte

Entführungsopfer Natascha Kampusch - die junge Frau klagt über Ermittlungsfehler in ihrem Fall, der vor drei Jahren die Welt bewegte

(Foto: Foto: AP)

Für eine Klage auf Entschädigung sei es aber noch zu früh, sagte Kampusch demnach dem Kurier.

Als "absurd" bezeichnete Kampusch Angaben von Mitgliedern der Evaluierungskommission zu ihrem Fall, nach denen sie durch mögliche Mittäter ihres Entführers in Lebensgefahr schweben könnte. "Wenn ich in Lebensgefahr bin, dann deshalb, weil man es in den Medien behauptet und weil mir irgendwelche Passanten zu nahetreten, was sie eigentlich nicht sollten", sagte sie.

Die anhaltenden Befragungen durch die Ermittler bezeichnete Kampusch gegenüber der Kronen-Zeitung als unangenehm. "Ich frage mich, was ich noch alles sagen soll." Zu ihren Zukunftsplänen sagte die 21-Jährige lediglich, sie wolle zunächst ihren Hauptschulabschluss nachholen.

Kampusch war am 23. August 2006 in Straßhof aus der Gewalt des Entführers Wolfgang Priklopil geflüchtet, der sie rund achteinhalb Jahre zuvor als zehnjähriges Mädchen gekidnappt hatte. Priklopil beging nach ihrer Flucht Selbstmord. Noch immer gelten viele Details des Falls als nicht restlos geklärt.

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