55 afrikanische Flüchtlinge sind nach UN-Angaben auf der Überfahrt in einem Schlauchboot von Libyen nach Italien ums Leben gekommen. Die meisten seien verdurstet, teilte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Dienstag unter Berufung auf den einzigen Überlebenden mit.
Die tunesische Küstenwache habe den Mann aus Eritrea gerettet. "Als man ihn fand, hielt er sich in der Nähe des halbgesunkenen Boots an einem Kanister fest", sagte UNHCR-Sprecherin Laura Boldrini dem ARD-Hörfunkkorrespondenten in Rom. Er sei stark dehydriert gewesen.
Ende Juni sei er nach eigenen Angaben zusammen mit 55 weiteren Menschen in Libyen aufgebrochen. Kurz vor der Küste Italiens sei das Boot wegen starker Winde wieder aufs offene Meer hinausgetrieben, nach einigen Tagen sei der Sprit ausgegangen und zudem Luft entwichen.
Da nicht genügend Wasser an Bord gewesen sei, hätten einige Insassen Meerwasser getrunken, was ihren Durst noch verschlimmert hätte, berichtete der Überlebende UNHCR-Mitarbeitern.
Tausende Migranten kamen in den vergangenen Jahren beim Versuch ums Leben, von Nordafrika über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Nach Angaben des UNHCR starben in diesem Jahr bislang 170 Menschen, die sich von Libyen aus auf den Weg gemacht hatten. Etwa 1300 hätten Italien seit Anfang 2012 erreicht, 1000 schafften es bis nach Malta.