Getötete Briten in Thailand:Verdächtiger soll Doppelmord gestanden haben

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Die thailändische Polizei bei Sammeln von DNA-Spuren auf Koh Tao. Nun soll es einen neuen Verdächtigen geben. (Foto: AFP)
  • Schon wieder soll die Polizei im Fall der zwei auf Koh Tao getöteten Briten einen neuen Verdächtigen präsentiert haben: Nach einem Medienbericht soll der Arbeiter aus Myanmar die Tat bereits gestanden haben.
  • Der Sairee Beach auf Koh Tao, an dem der Mord passierte, könnte schon bald eine eigene Polizeistation bekommen. Der Vorschlag einer Ministerin, Sicherheitsarmbänder für Touristen einzuführen, stieß dagegen auf Spott.

Kritik an Polizei

Zweieinhalb Wochen ist es her, dass die Leichen der beiden Briten Hannah W., 23, und David M., 24, am Sairee Beach auf der thailändischen Insel Koh Tao gefunden wurden. Zweieinhalb Wochen, in denen die mit äußerster Brutalität ausgeführte Tat das wichtigste Gesprächsthema auf der beliebten Urlaubsinsel war. Zweieinhalb Wochen, in denen es beinahe jeden Tag einen neuen Verdacht gab.

Die Polizei musste sich angesichts ihrer chaotischen Informationspolitik deutliche Kritik anhören. Insofern ist es mit Vorsicht zu genießen, wenn jetzt schon wieder ein neuer Verdächtiger präsentiert wird: Ein Mann aus dem Nachbarland Myanmar habe die Tat bereits gestanden, berichtet der Guardian unter Berufung auf die Polizei.

Getötete Briten in Thailand
:Politikerangehörige unter Verdacht

Zwei junge Briten werden am Strand von Koh Tao brutal getötet. Von Anfang an steht die Polizei unter Druck, auch deshalb, weil viele Einheimische um den Ruf der thailändischen Urlaubsinsel fürchten. Jetzt wurde offenbar ein Verdächtiger festgenommen - ein weiterer ist auf der Flucht.

Polizei rechnet mit Festnahme bis Samstag

"Die Ermittlungen sind deutlich voran gekommen", soll General Jaktip Chaijinda der Nachrichtenagentur Reuters gesagt haben. "Drei Arbeiter aus Myanmar wurden festgenommen und ihre DNA überprüft. Während der Ermittlungen hat einer der drei zugegeben, die zwei Ausländer umgebracht zu haben." Die Polizei konzentriert sich damit erneut auf Arbeiter aus dem Nachbarland, von denen es viele in Thailand gibt.

Bereits kurz nach der Tat waren Wanderarbeiter aus Myanmar unter Verdacht geraten und verhört worden. Eine Überprüfung ihrer DNA-Proben mit Spuren am Tatort war allerdings negativ ausgefallen. Im Fall des aktuellen Verdächtigen stimmt das Ergebnis dagegen offenbar überein, wie das Na chrichtenportal Der Farang berichtete.

Demnach hatte Polizeichef Panya Mamen aus Surat Thani zuvor verkündet, dass sich nach DNA-Tests an 300 Personen sowie der Auswertung vieler Tatortspuren die Schlinge um mögliche Tatverdächtige zuziehe.

Bei den Verdächtigen handele es sich um Burmesen, die in der Mordnacht zwischen vier und fünf Uhr morgens in einem Supermarkt unweit des Tatorts eingekauft hatten und von einer Kamera aufgezeichnet wurden. Abfälle der Lebensmittel fanden sich demnach auch am Tatort - inklusive identifizierbarer DNA.

Häme über mögliche Sicherheitsarmbänder für Touristen

Zudem berichtet Der Farang, dass der Sairee Beach auf Koh Tao schon bald eine eigene Polizeistation bekommen könnte. Nach dem grausamen Mordfall seien viele Touristen abgereist und die Buchungen drastisch zurückgegangen. Eine neue Polizeistation könnte vielleicht die Gäste beruhigen.

Eine andere Idee hatte die Tourismusministerin: Reisende in Thailand sollten zu ihrem eigenen Schutz mit Sicherheitsarmbändern ausgestattet werden. Auf den Armbändern sollte etwa Name und Hotel von Touristen verzeichnet werden, um Gäste, die sich verlaufen hätten oder betrunken seien, zu ihren Unterkünften zurückbegleiten zu können. Der Vorschlag löste allerdings im In- und Ausland Häme und Kritik aus. "Müssten statt der Touristen nicht vielmehr die Täter dringend identifiziert werden?" schrieb etwa ein Leser in der Bangkok Post.

© Süddeutsche.de/afis/okl/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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