Präsidentenfamilie:Trump juniors Frau reicht die Scheidung ein

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  • Vanessa und Donald Trump jr. haben Berichte über ihre Scheidung bestätigt.
  • Das Paar ist seit 2005 verheiratet.
  • Die Trump-Familienfirma muss nun erstmals Dokumente an Sonderermittler Mueller herausgeben.

Donald Trump jr. und sein Vater haben mehrere Dinge gemeinsam, darunter eine Social-Media-Obsession. Ob der 40-Jährige Demokraten als Vaterlandsverräter ächtet, seinen Vater verteidigt oder für Jagdfotos posiert: Dezentes Auftreten gehört dort nicht zum Repertoire des Präsidentensohns, der gemeinsam mit seinem Bruder Eric derzeit die Geschäfte des Familienunternehmens leitet.

Vergleichsweise nüchtern dagegen kam die Erklärung am Donnerstag daher, in der Trump jr. und seine Ehefrau Vanessa Berichte über die anstehende Scheidung des Paars bestätigten. "Wir haben uns nach zwölf Jahren entschieden, getrennte Wege zu gehen", heißt es dort, "wir werden immer großen Respekt voreinander und für unsere Familien haben." Der Trump-Sohn und das frühere Model sind seit 2005 verheiratet und haben fünf gemeinsame Kinder.

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Die Klatschkolumnistin Emily Smith hatte bereits am Mittwoch für die Promi-Seite Page Six über die Trennung berichtet. Am Donnerstag tauchten Gerichtsdokumente auf, die die von Vanessa Trump eingereichte Scheidung bestätigen. Ein Scheidungskrieg sei nicht zu erwarten, heißt es, offenbar sind alle Fragen in einem Ehevertrag geklärt.

Aus dem Umfeld des Paares hieß es, so Smith, dass der Präsidentensohn viel unterwegs gewesen sei - sei es für Geschäftsreisen, politische Auftritte oder zu Jagdausflügen. Zuletzt hatte der New Yorker für die Trump-Firma Indien bereist und das "Lächeln auf dem Gesicht der Ärmsten der Armen" gelobt, vor wenigen Tagen war er im Wahlkampf in Pennsylvania aktiv.

Verlobungsdeal mit dem Juwelier

Zudem beeinträchtige die ständige Anwesenheit von Agenten des Secret Service das Familienleben und verstöre die Kinder, hieß es. Im Februar war Vanessa Trump vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem sie einen an ihren Ehemann adressierten Brief geöffnet hatte, der weißes Pulver enthielt. Die Substanz stellte sich später als harmlos heraus.

Der heutige US-Präsident ist bereits zum dritten Mal verheiratet, Hochzeiten und Trennungen waren immer eine quasiöffentliche Angelegenheit. Auch die Ehe von Donald Trump jr. beschäftigte die New Yorker Lokalmedien: Bereits ihre Verlobung spielten der Trump-Sohn und seine Partnerin 2004 noch einmal vor einem Juweliergeschäft in New Jersey nach, umringt von Reportern und Kamerateams. Donald jr. hatte mit dem Juwelier einen Deal geschlossen: Für seinen Auftritt, einer medienwirksamen Reklame für das Geschäft, hatte er im Gegenzug den diamantenen Verlobungsring erhalten, den er Vanessa ansteckte.

Internationale Aufmerksamkeit erhielt Donald Trump jr. jedoch erstmals 2012, als Fotos von einer Jagdreise nach Afrika im Internet kursierten. Diese zeigten ihn stolz mit mehreren toten Wildtieren, darunter einem toten Leoparden, einem erschossenen Wasserbüffel und dem Schwanz eines getöteten Elefanten.

Mueller fordert Dokumente der Trump-Firma an

Nachdem er im Wahlkampf als Teil der Trump-Familie zum international bekannten Prominenten wurde, geriet er während der Präsidentschaft aus mehreren Gründen in den Fokus: Einerseits wegen der Frage, ob er als Co-Chef des Familienunternehmens wirklich Interessenkonflikte mit den Entscheidungen seines Vaters verhindern kann. Andererseits, weil bekannt wurde, dass er im Wahlkampf für ein Meeting mehrerer Mitglieder aus Trumps Team mit einer kremlnahen russischen Anwältin verantwortlich war.

In den vergangenen Monaten hatte Trump jr. seinen Vater auch lautstark gegen Kritik verteidigt.

Die Scheidung ist nicht die einzige schlechte Familiennachricht, die am Donnerstag an die Öffentlichkeit drang. Wie die New York Times berichtet, hat der Russland-Sonderermittler Robert Mueller erstmals das Familienunternehmen zur Herausgabe von Dokumenten aufgefordert, die für seine Untersuchung relevant seien. Darunter seien auch Dokumente zum Thema Russland.

Der US-Präsident hatte im vergangenen Sommer erklärt, ein Interesse Muellers an den Finanzen des Familienunternehmens stelle eine "rote Linie" dar.

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