Die Flutkatastrophe in Amerikas Süden:Weggeschwemmte Leben in Biloxi

In der von "Katrina" heimgesuchten Region wühlen die Menschen in den Trümmern ihrer Existenz und begreifen nicht, warum Hilfe so spät kommt.

Reymer Klüver berichtet von der Küste der Verzweifelten.

Ida Punso hat den Tod kommen sehen, grau und gewaltig. Unablässig stieg das Wasser, schmatzend, so wie im Alten Testament Noahs Sintflut. Sie erschauderte, als sie aus dem Dachfenster ihres Hauses am Beach Boulevard von Biloxi schaute, und sie ist auf die Knie gesunken und hat den Rosenkranz gebetet, immer und immer wieder. Sie hat den Tod gehört, wie er sie gerufen hat, direkt unter ihren Füßen, da die Wellen erbarmungslos an die Dielen im zweiten Stock pochten und das Haus erzitterte. "Und dann", erzählt sie und strahlt auf einmal übers ganze Gesicht, "setzte eine unglaubliche Euphorie ein. Okay Lord, dachte ich, jetzt soll es geschehen."

Joe Brooks herzt seinen Hund vor den Trümmern seines Hauses in Biloxi

Joe Brooks herzt seinen Hund vor den Trümmern seines Hauses in Biloxi

(Foto: Foto: Reuters)

Stunden währte ihre Prüfung, das Hoffen und Bangen während des Hurrikans am Montag. Ida Punso, eine lebenslustige Frau von gut vierzig Jahren, konnte sich schließlich retten, als die Flut in den Golf zurückschwappte. Das Steinhaus war schwer beschädigt, aber es hatte standgehalten. Und sie selbst ist wieder ganz die Alte, sagt die Frau mit dem blonden Pferdeschwanz, und ihre Augen strahlen. Vielleicht flackern diese grünen Augen aber doch ein wenig zu unruhig unter ihrer hellen Baseball-Kappe. Und vielleicht ist es auch nicht wirklich normal, dass sie auf einmal eine Hundert-Dollar-Note aus der Tasche ihrer beigen Shorts zieht und sagt, dass das alles sei, was ihr geblieben ist, und dann lacht. Sie kann fast nicht aufhören, hält sich die Hand mit dem Schein vor dem Mund - und lacht und fängt an zu schluchzen. Alles auf einmal.

Aber was ist schon normal in diesen Tagen im Süden der Vereinigten Staaten, eine gute halbe Woche, nachdem die Menschen an der Golfküste von der wohl mächtigsten Naturkatastrophe überwältigt wurden, welche die USA je heimgesucht hat? Noch weiß keiner, wie viele Menschen im Sturm erschlagen, von der Flut ertränkt wurden, ja, und wie viele den Marodeuren in der untergegangenen Stadt New Orleans zum Opfer gefallen sind. Offizielle gehen inzwischen von Tausenden Toten aus, vermutlich nicht zu Unrecht.

Und noch kann keiner wirklich die Schäden ermessen, die der Sturm und der Wasserberg in der Küstenregion angerichtet haben, die der Hurrikan mitbrachte. 50Milliarden Dollar, eine ungeheure Summe, war die jüngste Schätzung. Aber wer will das schon wissen, da eine ganze Großstadt unter Wasser steht und überall an der Küste noch Leichen unter den Trümmern verwesen? Die Menschen stehen unter Schock, auch Tage nach dem Sturm. Nichts ist mehr so, wie es war.

Schlick, Schutt und Gestank

Das weiß getünchte Steinhaus beispielsweise an der Strandpromenade von Biloxi, in dem Ida Punso überlebte inmitten der gurgelnden Wassermassen, zierten vier mächtige Säulen, ein bisschen wie beim Weißen Haus in Washington. Nun stehen noch drei, eine liegt zerschlagen dort, wo einmal die Diele war. Über zwei Stockwerke gähnt das Loch, das die Flut in das Haus gerissen hat, an der Decke baumeln noch zwei Kronleuchter.

Mit alles niederwalzender Wucht hatte sich die Hurrikanflut über die ganze Küste ergossen. Und der Anblick der Trümmerfelder gleicht den Bildern von der Tsunami-Katastrophe. Ein Meer von Schutt, von Brettern und Mauerresten, so weit das Auge reicht, eine weites Feld von Möbeln und Stofffetzen, herumgewirbelten Autos und tief ins Land gespülten Booten. In Bäumen haben sich Unmengen von Plastikbahnen verfangen. Hier und da hängt eine Handtasche in den Zweigen, in einer großen Astgabel hat sich eine ganze Kabeltrommel verfangen. Ein Sattelschlepper wurde wie Spielzeug um einen Baum gewickelt, der wundersamerweise standhielt.

Ein durchdringender, widerlich süßlicher Gestank steigt in der feuchten Hitze auf, überall dort, wohin sich die Flutwelle ergossen hat, und Schuttberge und dicken, grauen Schlick zurückgelassen hat. Noch sind nicht alle Häuserreste abgesucht. Es könnten durchaus Tote unter den Trümmern liegen, mit Glück sogar noch Überlebende. Am Donnerstag haben sie in Ocean Springs einen Mann ausgegraben und sofort per Hubschrauber ausgeflogen. Am selben Tag treffen noch weitere Suchtrupps aus Indiana mit 300Leuten im benachbarten Biloxi ein. Und die Überlebenden müssen erzählen, ihre Geschichte loswerden. Weil das, was ihr Leben bestimmte oder ihm Halt gab, ohne dass sie sonderlich darauf achteten, nun einfach fort ist. Wo sind die beiden alten Leute, fragt beispielsweise Ida Punso, die zwei Häuser weiter wohnten? Sie bete, dass die Kinder die Alten doch noch geholt haben, sagt sie und schaut auf das Schuttmeer, wo das Haus der 80-Jährigen stand.

Oder Bob Rooks, dessen Haus in Ocean Springs ebenfalls weg ist und der sich jetzt aufgemacht hat, eine Freundin in Gulf Hills zu suchen. Eine feine Gegend war das, hier wurde solide gebaut. Doch vom Haus der Freundin stehen nur noch die Pfeiler und der Dachstuhl, die Wände hat die Woge einfach hinausgeschlagen. "Sie haben gesagt, dass alle gehen sollen. Viele aber sind geblieben, weil sie Camille überstanden haben", erzählt Rooks. Das war der bislang mächtigste Hurrikan, der 1969 über die Gegend hinweggezogen war und 256Tote gefordert hatte. "Die Leute dachten, wenn sie den überstanden haben, überstehen sie alles.

Weggeschwemmte Leben in Biloxi

Nun mussten sie es auf die harte Tour lernen", murmelt der 65 Jahre alte Mann und starrt auf die Trümmer des Hauses, auf die Suchtrupps ein rotes Kreuz gepinselt haben. Ein gutes Zeichen, ein schlechtes? Rooks weiß es nicht.

Tränen nach dem Inferno: Hurrikan-Opfer Della Fayard in Biloxi

Tränen nach dem Inferno: Hurrikan-Opfer Della Fayard in Biloxi

(Foto: Foto: dpa)

Oder die Geschichte von Herb Glavan. Von dessen Fachgeschäft für Fischereibedarf hinter dem Grand Casino von Biloxi ist nur das Betonfundament geblieben. Alles andere liegt irgendwo in dem Trümmerfeld dahinter. Der alte Mann sitzt mit nacktem, hageren Oberkörper, ein schmutziges, weißes Handtuch über den Nacken, auf einem Mauerrest und stochert planlos im Schutt. Es ist brüllend heiß in der Mittagshitze, aber das scheint den 75-Jährigen nicht zu kümmern. Irgendwo müssen doch die alten Fotos liegen, sagt er, die Fotos aus seiner Zeit als Baseball-Spieler. Gut war er, richtig gut. Und ein guter Chef war er auch. Mit 22 schon hat er den Laden von seinem Dad übernommen, den sie alle nur "Capt'n Mike" nannten.

Eine Respektsperson war der alte Herr, er selbst war es damals nicht. Aber er hat sich den Respekt und die Liebe seiner Leute zu verschaffen gewusst, sagt er, und all das muss er jetzt erzählen. Es ist ihm ganz wichtig in diesem Moment. Hier, sagt er und zeigt auf eine Ecke im Fundament, "genau hier hab ich meine Leute versammelt und ihnen gesagt, wie der Laden laufen soll". Nun gibt es den Laden nicht mehr. Alles ist zerschlagen, weggespült, und bei vielen der Davongekommenen sieht es so aus, als sei ihr ganzes Leben einfach mit davongeschwemmt worden.

Es ist eine Prüfung biblischen Ausmaßes, die über die Menschen gekommen ist. Und wie in der Schrift bestehen manche die Probe. Die Katastrophe setzt in ihnen ungeahnte Kräfte frei. "Ich verspreche es Ihnen", sagt beispielsweise Herb Glavan, der Ladenbesitzer, mit seinen 75 Jahren, "wir fangen neu an." Und er ist beileibe nicht der einzige, der so bemüht inmitten des Chaos nach vorne schaut. Diesen trotzigen Optimismus lernen Amerikaner schon in ihrer Kindheit: Sie werden sich nicht unterkriegen lassen. Sie haben sich nicht von den Kommunisten einschüchtern lassen, sie haben die Herausforderung durch die Islamisten angenommen, und sie werden den Naturgewalten trotzen.

Vom Irak nach New Orleans

Andere aber offenbaren in dieser Situation ihre niedrigsten Instinkte. Als wären die Heimsuchungen durch Sturm und Flut nicht genug, sind Plünderungen als weitere Plage hinzugekommen. Wie Aasgeier stürzen sich Banditen auf ihre Beute. In New Orleans haben sie sich zu marodierenden Banden zusammengetan. Sie brechen in Häuser ein, sie rauben die Überlebenden aus, Touristen sind bevorzugte Opfer. Die Polizei hat vor ihnen kapituliert, nachts traut sich niemand auf die Straße, es triumphiert der Mob. Louisianas Gouverneurin hat Nationalgardisten in die Stadt geschickt, die gerade aus dem Irak zurückgekommen sind. Das sind harte Burschen. Und sie wissen, wie man tötet, hat Kathleen Blanco, die Gouverneurin, in ihrer Verzweiflung gesagt. Es dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein, ehe die ersten Kriminellen in den überfluteten Straßen von Gardisten erschossen werden. In New Orleans herrscht ein Krieg - mitten in den USA.

Überall haben sie geplündert. In Biloxi liegt eines der riesigen Kasinoboote gestrandet im Park jenseits der Uferpromenade, 200, 300Meter weit ins Land gespült. Daneben stapelt sich ein gigantischer Haufen silbrig-glänzender Glücksmaschinen. Die einarmigen Banditen haben zweiarmige Räuber aus dem Schiff herausgeholt, auf der Suche nach ein paar Münzen, die vielleicht noch darin steckten. Gegenüber vom "Imperial Palace", an der Ecke Fayard Street, haben sie den "Thuyland Pawn Shop" ausgeräumt, "Gold, Diamanten, Rolex", verspricht die selbstgemalte Reklame der schäbigen Pfandleihe. Nichts ist geblieben. Ein hellblaues Computerkabel, das aus dem Rahmen der eingeschlagenen Tür baumelt, ist das einzige, was den Besitzer an sein Geschäft erinnern dürfte.

Am Vormittag spaziert hier seelenruhig ein junger Bursche mit einer gigantischen Lautsprecherbox auf der Schulter vorbei. Irgendwo in der Nachbarschaft hat er sie gerade aus einem Haus geholt, es kümmert keinen. Streifenwagen fahren vorbei, ohne anzuhalten. Und in Gulfport, wo die Welle auch alles niedergewalzt hat, haben die verzweifelten Bewohner eines Apartmentblocks auf eine Spanplatte, die ihre Fenster vor dem Sturm schützen sollte, mit roter Farbe eine wilde Drohung gepinselt: "We shoot looters" - sie schießen nun auf Plünderer. Irgendwann wird es passieren, in diesen wilden Tagen.

"Die Kids hängen hier einfach herum", sagt Susan Brosh in dem Haus schräg gegenüber der Pfandleihe von Biloxi, oder besser in der stinkenden Holzbude, die bis Montagmorgen ein bewohnbares Haus war. Immerhin, es ist stehen geblieben. Aber drinnen ist alles zentimeterdick mit dunkelgrauen Schlamm überzogen. Schulterhoch war das Wasser gestiegen, nichts blieb verschont. Aus Häusern wie diesen holen die Plünderer ihre Beute, rauben den Überlebenden vielleicht noch das letzte halbwegs Brauchbare. "Ein kleiner Junge hat mir zugerufen, er müsse doch auch überleben", sagt Susan Brosh, sie hatte ihn auf frischer Tat erwischt und Steine auf den Flüchtenden geworfen. "Er findet kein Essen oder Wasser in den Trümmern", sagt die Frau, deren einst weiße Turnschuhe schwarz vom Schlick sind, "aber er findet Sachen, die er zu Geld machen kann." Plünderer brauchen Hehler; deren mieses Geschäft scheint gerade bestens zu laufen an Amerikas Golfküste.

Weggeschwemmte Leben in Biloxi

Die obersten Katastrophenschützer der Nation merken unterdessen, dass sie dabei sind, ihren ersten großen Test nach der schweren Prüfung vom 11.September 2001 nicht zu bestehen. Deshalb spricht Heimatschutzminister Michael Chertoff schon vorbeugend von einer doppelten Katastrophe, die den Golf heimsuche: nach der Verheerung der Küste nun der Untergang einer ganzen Stadt. Und Michael Brown, Chef der bislang sehr angesehenen Bundesbehörde für Katastrophenmanagement FEMA, versucht, die Herausforderung noch größer zu machen, als sie ohnehin ist: "Dies ist anders als jede Katastrophe, die die USA je getroffen hat." Als wäre nicht jede Katastrophe einzigartig.

Es war der unerklärliche zweite Tag nach dem Hurrikan, als der Zorn in die Überlebenden fuhr. Die Behörden waren offenbar völlig überrascht von der wahren Dimension der Aufgabe, vor der sie über Nacht standen. Obwohl alle einen Jahrhundertsturm vorausgesagt und die Offiziellen versprochen hatten, dass Vorsorge getroffen sei. Brown hatte noch am Sonntag im Fernsehen, auf CNN, getönt, dass sich die Vorräte in der Versorgungskette bis nach Atlanta stauen würden. Aber wo waren die am Tag nach der Katastrophe, wo waren sie am Mittwoch?

Verdammte des Superdome

Und hat nicht die größte Umstrukturierung von Bundesbehörden seit einem halben Jahrhundert einen Moloch geschaffen, das Ministerium für Heimatschutz, das eben nichts anderes tun soll, als den Schutz von Land und Leuten in den USA zu perfektionieren? Wie konnte es da geschehen, dass die mächtigste Nation der Welt, die sich vor gerade vier Jahren geschworen hatte, nie wieder von einem Feind überrumpelt zu werden, sich nun von der Naturgewalt überwältigt sieht?

Alle wirkten fast wie gelähmt, wie von Angststarre befallen am Morgen nach dem Sturm. Erst am Mittwoch fand die Gouverneurin von Louisiana, Kathleen Blanco, zu ihrer Resolutheit zurück, als sie die Evakuierung des Superdome in New Orleans anordnete und Tausende Nationalgardisten anforderte. Erst am Mittwoch bemerkte Heimatschutzminister Chertoff, dass sich nach der Katastrophe am Golf auch ein Desaster für seine Behörde anbahnte. Erst am Mittwoch erkannte der Präsident, dass es angemessen ist für das Oberhaupt einer vom Unglück heimgesuchten Nation, nicht länger Urlaub zu machen, sondern nach Washington zurückzukehren.

Da aber hatte ihm der Gouverneur von Mississippi, Haley Barbour, sein sonst treuer Parteifreund, höflich, doch sehr bestimmt zu verstehen gegeben, dass er ihn so schnell nicht sehen wolle im Katastrophengebiet. Statt dessen lieferte das Weiße Haus der staunenden Nation Bilder eines Präsidenten, der bei der vorgezogenen Rückkehr nach Washington seinen Schoßhund im Arm hielt - während vorher und nachher im Fernseher die Aufnahmen der Verdammten in der Hölle des Superdome und der Verzweifelten in den Trümmern von Biloxi liefen. Vertrauen hat das nicht geweckt, dass die Supermacht die Naturkatastrophe schon meistern wird. An diesem Freitag nun besuchte Bush endlich die Unglücksküste. Zehn Milliarden Dollar Hilfe hatte er vorher angekündigt. Da war immerhin etwas zu präsentieren. "Die Hilfe kommt", versprach Katastrophenschützer Brown.

Endlich rollen die Konvois

Seit Donnerstag ist an der Küste tatsächlich zu beobachten, wie eine gigantische Hilfsmaschinerie anspringt. An allen wichtigen Straßenkreuzungen regeln Polizisten aus South Carolina oder Nationalgardisten den Verkehr. Bis dahin hatte auf den Straßen Anarchie geherrscht, weil die Ampeln vom Sturm zerschmettert auf dem Asphalt lagen. Sheriffs aus Florida sichern im wohlhabenden Ocean Springs die von der Flut zermalmten Wohnviertel gegen Plünderer. Selbst das New York Police Department hat Beamte beim Krisenzentrum in der Veranstaltungsarena von Biloxi angekündigt. Und nur ein paar Blocks weiter sammeln sich Dutzende schwerer Bergungsfahrzeuge für die Reparatur der umgerissenen Stromleitungen. Auf der I-10, der Hauptschlagader des Verkehrs an der Golfküste, sind am Nachmittag Hunderte schwerer Lkw aus Ohio, North Carolina oder Florida zu beobachten, die in der Unglücksregion eintreffen. Dazwischen ganze Konvois von Lkw, beladen mit Generatoren. Über den Köpfen knattern schwere Chinook-Hubschrauber der US-Army, die Versorgungsgüter dorthin fliegen, wohin noch kein Fahrzeug gelangt.

Vor allem aber sieht man leere Busse in Kolonnen nach Westen fahren, Richtung New Orleans, wo noch immer Zehntausende im Hexenkessel des Superdome ausharren müssen. Und viele fragen sich, warum sie erst so lange, nachdem die Gouverneurin die Evakuierung anordnete, gechartert wurden. Sie müssen ganz um die Stadt herumfahren, weil nur eine Straße noch offen ist. "Wir haben den Tsunami-Opfern massive Hilfe schicken können", klagt der Sicherheitschef von New Orleans, Terry Ebbert völlig frustriert, "aber wir schaffen es nicht, die Stadt New Orleans zu erlösen."

Das Drama von New Orleans und die Trauer und Verzweiflung an der Küste werden auf der Nation lasten. Und manche stellen auch Fragen, die über das einfache Weiter-So hinausgehen. Der Chef der Republikaner im Repräsentantenhaus, Dennis Hastert, stellte die radikalste: Ist es wirklich sinnvoll, wenn alles vorbei ist, die Menschen weiterhin in New Orleans wohnen zu lassen, unter dem Meeresspiegel? Eine Antwort hat er nicht gegeben, aber es wird darüber viele und erbitterte Diskussionen geben.

Die meisten werden wohl wie Ida Punso reagieren. Sie hat vor das zerstörte Weiße Haus von Biloxi zwei Wecker gestellt, die kurz vor acht stehen geblieben sind, die Stunde, als das Wasser kam. Und sie hat eine amerikanische Flagge an einem kleinen Stock neben dem Eingang gehisst. Sie wird zu Gott beten und sich nicht unterkriegen lassen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: