Die bewegendsten Bilder des Jahres 2012:Helden, Horror, Hurrikan

Der Moment, als sich Felix Baumgartner in die Tiefe stürzt. Der gewaltige Schiffskoloss, der manövrierunfähig vor der italienischen Küste liegt. Menschen, die in Trümmerfeldern nach ihren Habseligkeiten suchen. Das vergangene Jahr war reich an schönen wie schrecklichen Ereignissen - was bleibt, sind die Bilder.

Matthias Kohlmaier und Daniel Hofer

16 Bilder

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Quelle: AFP

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Der Moment, als sich Felix Baumgartner in die Tiefe stürzt. Ein gewaltiger Schiffskoloss, der manövrierunfähig vor der italienischen Küste liegt. Menschen, die in Trümmerfeldern nach ihren Habseligkeiten suchen. Das vergangene Jahr war reich an schönen wie schrecklichen Ereignissen - was bleibt, sind die Bilder.

Das Wasser bestimmt seit Jahrhunderten das Schicksal von Dordrecht in den Niederlanden. 1421 wurde bei der Sankt-Elisabeth-Flut ein großer Teil Südhollands überschwemmt, erst dadurch wurde Dordrecht überhaupt zur Insel. Die Bewohner sind auch heute noch den Anblick großer Wassermassen - auch im Stadtzentrum - gewöhnt. Am 5. Januar 2012 beobachtet ein Anwohner das jüngste Hochwasser durch sein Wohnzimmerfenster.

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Quelle: AFP

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Am Abend des 13. Januar 2012 läuft das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia mit etwa 4200 Passagieren an Bord vor der italienischen Insel Giglio auf ein Riff. Kapitän Franceso Schettino hatte es zu schnell und zu dicht an der Küste entlang gesteuert. 32 Menschen kommen ums Leben, darunter auch zwölf deutsche Passagiere.

Bei der späteren Beweisaufnahme stellt sich heraus: Auf der Brücke der Costa Concordia herrschte vor dem Unglück Chaos, die Crew konnte sich teilweise nicht verständigen. Alarmmeldungen und die Evakuierung sollen von Kapitän Schettino und einem Krisenmanager verzögert worden sein.

REUTERS NEWS PICTURES - IMAGES OF THE YEAR 2012

Quelle: REUTERS

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Ein Polizeitaucher inspiziert am 19. Januar 2012 das Wrack der Costa Concordia. An der Backbordseite (nicht im Bild) klafft ein 70 Meter langer Riss. Kapitän Schettino und etwa zehn weitere Personen müssen sich voraussichtlich 2013 vor Gericht für ihre Fehler in der Unglücksnacht verantworten.

An der Bergung des Wracks wird in der Zwischenzeit weiter gearbeitet. Den 290-Meter-Koloss an Ort und Stelle zu zerlegen, wäre jedoch mit zu großen Umweltrisiken verbunden. Das halbversunkene Schiff wird daher in einem Stück gesichert, die Deckaufbauten und der Schornstein sind bereits abmontiert. Spezialisten wollen in den nächsten Monaten einen Betonboden legen, auf dem die Costa Concordia im Frühjahr 2013 aufgerichtet werden soll.

Jahresrückblick 2012

Quelle: dpa

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Am 6. August landet die US-Raumsonde Curiosity auf dem Mars. Im Bild zu sehen: Zwei kombinierte Fotos, die Curiosity von der Oberfläche des Mars aufgenommen hat. Die Raumsonde soll auf dem Roten Planeten zwei Jahre lang nach Spuren von Leben suchen. Das Projekt der Nasa kostet insgesamt etwa 2,5 Milliarden US-Dollar (1,9 Milliarden Euro).

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Die Endeavour auf ihrer letzen Reise: Am 13. Oktober wird das ausgemusterte Spaceshuttle in einen Hangar im California Science Center in Los Angeles transportiert. Ein Anwohner nutzt die Gelegenheit für einen letzten Schnappschuss.

Nur ein paar Daten aus der 19-jährigen Karriere der Endaevour: 25 Mal flog sie in den Weltraum, 4671 Mal umrundete sie die Erde und legte dabei etwa 200 Millionen Kilometer zurück. Ihre Spitzengeschwindigkeit: mehr als 27.000 Kilometer pro Stunde.

REUTERS NEWS PICTURES - IMAGES OF THE YEAR 2012

Quelle: REUTERS

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Zwei schreckliche Amokläufe mit vielen Todesopfern erschüttern die USA im Jahr 2012, der erste am 20. Juli. In einem Kino in Aurora im US-Bundesstaat Colorado eröffnet James Holmes während der Premiere des neues Batman-Films "The Dark Knight Rises" das Feuer. Zwölf Menschen sterben, 58 werden zum Teil schwer verletzt.

Der Amokläufer wird kurz nach der Tat festgenommen. Er selbst weist die Polizisten auf diverse Sprengfallen in seiner Wohnung hin, in tagelanger Arbeit müssen diese mit einem Spezialroboter funktionsuntüchtig gemacht werden, bevor Holmes' Wohnung überhaupt betreten werden kann. Bei einer ersten Anhörung vor Gericht äußert sich der mutmaßliche Attentäter nicht zu seinem Motiv, die Ermittlungen dauern an.

Schweinsteiger of Bayern Munich reacts after missing a penalty against Chelsea during their Champions League final soccer match at the Allianz Arena in Munich

Quelle: Kai Pfaffenbach/Reuters

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Das Triple war lange Zeit möglich, am Ende der Saison 2011/12 steht der FC Bayern München jedoch gänzlich ohne Titel da. Der tragische Schlusspunkt: Im Champions-League-Endspiel gegen den FC Chelsea unterliegen die Münchner am 19. Mai 2012 im Elfmeterschießen. Ausgerechnet Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger vergibt auf Seiten der Bayern den letzten Strafstoß.

Bei der Übergabe der Medaillen wirkt es später so, als habe Schweinsteiger Bundespräsident Joachim Gauck in der Münchner Allianz Arena den Handschlag verweigert. Ein Missverständnis, wie der Mittelfeldspieler Tage später erklärt. "Ich habe in diesen Momenten, nach dieser großen Enttäuschung, nichts mehr um mich herum wahrgenommen."

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Quelle: AFP

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Auch der deutschen Nationalmannschaft will bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine der erhoffte Titelgewinn nicht gelingen. Am 28. Juni 2012 unterliegt die DFB-Elf im Halbfinale den Italienern mit 1:2. Mario Balotelli erzielt für die "Squadra Azzurra" beide Treffer und feiert sein zweites Tor mit etwas überheblicher Geste.

Josue Gonzales, Lindsay Zawesza

Quelle: AP

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Der zweite grausame Amoklauf ereignet sich am 14. Dezember 2012 in einer Grundschule in Newtown, Connecticut. Der 20-jährige Adam Lanza stürmt die Schule und erschießt 20 Kinder und sechs Lehrkräfte, danach tötet er sich selbst. Zuvor hatte er bereits seine Mutter in deren Wohnung erschossen.

Connecticut Community Copes With Aftermath Of Elementary School Mass Shooting

Quelle: AFP

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Am 16. Dezember gedenken Schüler in Newtown der Opfer. Präsident Barack Obama besucht die kleine Gemeinde ebenfalls. Vor allem die Frage nach dem Warum beschäftigt die Menschen - auch Tage nach der Tat ist das Motiv des Täters noch unklar.

Eine Folge der Tat: Die Diskussion um das Waffenrecht in den USA beginnt von Neuem. Präsident Obama verspricht, er werde "die gesamte Macht seines Amtes nutzen" um sicherzustellen, dass sich eine derartige Tragödie nicht wiederhole.

REUTERS NEWS PICTURES - IMAGES OF THE YEAR 2012

Quelle: Reuters

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Im Sommer 2012 müssen sich drei Mitglieder des russischen Künstlerkollektivs Pussy Riot vor Gericht verantworten. Der Prozess wird weltweit von Protesten begleitet, der Künstler Pjotr Pawlensky greift dafür zu drastischen Mitteln. Das Schicksal der drei jungen Frauen Jekaterina Samuzewitsch, Nadeschda Tolokonnikowa und Marija Aljochin bewegt die ganze Welt. Am 17. August ergeht das Urteil: Die drei Frauen werden wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" zu jeweils zwei Jahren Straflager verurteilt. Allein Samuzewitsch hat mit ihrem Berufungsverfahren Erfolg. Ihre Haftstrafe wird später zur Bewährung ausgesetzt.

Kontrollierte Sprengung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg

Quelle: dapd

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Am 27. August 2012 wird im Münchner Stadtteil Schwabing bei Bauarbeiten eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Selbst Experten können den komplizierten chemisch-mechanischen Langzeitzünder nicht entschärfen. Die einzige Lösung: Der Blindgänger muss an Ort und Stelle kontrolliert gesprengt werden.

2500 Menschen müssen im Umkreis ihre Wohnungen verlassen, bevor die Bombe am 28. August um 21.54 Uhr gesprengt werden kann. Verletzt wird bei der Sprengung niemand, der Sachschaden ist jedoch beträchtlich - er liegt bei mindestens drei Millionen Euro.

Felix Baumgartner (AUT) - Action

Quelle: Red Bull Stratos/Red Bull Content Pool

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Der Sprung, der ihm gleich mehrere Einträge ins Guinness-Buch der Rekorde bringt: Am 15. Oktober 2012 steigt Felix Baumgartner mit einem Heliumballon bis in die Stratosphäre hinauf und springt von dort mit dem Fallschirm ab. Alles klappt, der Österreicher landet sicher auf der Erde - und beantragt danach drei Weltrekorde:

  • für den mit 39.045 Metern höchsten Absprung eines Fallschirmspringers
  • für den mit 36.529 Metern tiefsten freien Fall
  • für die mit 1342,87 Stundenkilometern höchste im freien Fall erreichte Geschwindigkeit

Baumgartners Kommentar kurz vor dem Absprung lautete übrigens: "Manchmal müssen wir wirklich hoch hinaus, um zu sehen, wie klein wir sind."

East Coast Begins To Clean Up And Assess Damage From Hurricane Sandy

Quelle: AFP

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Die USA und besonders New York mussten 2012 eine verheerende Naturkatastrophe verkraften. Von 22. bis 29. Oktober zog der Hurrikan Sandy über die Dominikanische Republik, die Bahamas, Haiti, Kuba und schließlich die US-Ostküste hinweg. Allein in New York und New Jersey forderte Sandy mindestens 131 Todesopfer, in den restlichen Gebieten starben mindestens 120 Menschen an den Folgen des Hurrikans.

In New York - hier ein Bild vom 30. Oktober - standen U-Bahnschächte unter Wasser, Tausende Menschen hatten tagelang keinen Strom. Benzin wurde binnen kürzester Zeit knapp.

New York And New Jersey Continue To Recover From Superstorm Sandy

Quelle: AFP

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Sandy fiel genau in die Schlussphase des US-Wahlkampfes zwischen Barack Obama und Mitt Romney. Amtsinhaber Obama organisierte die Krise jedoch so gut, dass er sogar aus dem republikanischen Lager, beispielsweise von New Jerseys Gouverneur Chris Christie, viel Zuspruch bekam.

Für die direkt Betroffenen war das natürlich kein Trost. Der Wiederaufbau der zerstörten Häuser wird Monate in Anspruch nehmen, der durch Sandy entstandene Schaden geht in die Milliarden.

John Okeefe

Quelle: AP

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Stählernes Kunstwerk im Wasser: eine überflutete Achterbahn am Funtown Pier in Seaside Heights, New Jersey. Sandy traf besonders die Küstenregionen sehr schwer.

© Süddeutsche.de/mkoh/leja
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