Karnevalszug in Cottbus:Stahlgerüst verletzt elf Menschen

Unfall beim größten ostdeutschen Karnevalsfest: Eine Kabelbrücke stürzt um und verletzt elf Teilnehmer. Vier liegen nach wie vor im Krankenhaus.

Beim größten ostdeutschen Karnevalszug in Cottbus sind elf Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Aus bislang ungeklärter Ursache stürzte ein Stahlgerüst um, das ein Kamerakabel über die Straße leitete. Unter den Leichtverletzten war auch ein dreijähriges Mädchen.

Elf Verletzte beim Karnevalsumzug in Cottbus

Polizeibeamte stehen vor der eingestürzten Kabelbrücke: Elf Menschen sind durch das umgestürzte Gerüst während des Karnevalsumzuges verletzt worden, zwei von ihnen schwer.

(Foto: dpa)

Am Tag danach liegen immer noch vier Verletzte im Krankenhaus, so ein Polizeisprecher. Die Veranstaltung mit mehr als 4000 bunt kostümierten Jecken und Narren ging trotz des Unglücks weiter.

Kurz vor der Halbzeit des vierstündigen Spektakels eine Kabelbrücke an der Feststrecke umgestürzt. Umstehende wurden von den Stahlrohren getroffen. Vermutlich sei einer der Festwagen gegen das Stahlgestell geraten, hieß es bei der Feuerwehr. Die genaue Ursache des Unglücks werde noch ermittelt. Die Stahlbrücke war für die Direktübertragung des rbb aufgestellt worden.

Volker Schreck, Pressesprecher des Senders, sagte: "Wir haben uns buchstabengetreu an die Auflagen gehalten." Die zulässige Wagenhöhe habe 4,5 Meter betragen, das zertifizierte und abgenommene Gerüst sei aber sogar sechs Meter hoch gewesen. "Wir werden die Behörden bei der Suche nach der Unfallursache nach allen Kräften unterstützen", sagte Schreck.

Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt, sagte Sprecherin Petra Hertwig. "Wir ermitteln in alle Richtungen." Das Verfahren richtet sich zunächst gegen unbekannt.

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sprach den Verletzten sein Mitgefühl aus. Platzeck verteidigte die Fortsetzung des Karnevalszuges nach dem Unglück. Diese Entscheidung sei verantwortungsbewusst gewesen, sagte er. Die Veranstalter hätten "in schwieriger Situation entschlossen und ohne eine Spur von Panik reagiert."

Bei dem Karnevalsfest zogen die Narren durch ein dichtes Spalier von Schaulustigen. Zehntausende Menschen säumten die mehrere Kilometer langen Strecke.

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