Christopher Street Day:Bunt als Lebensgefühl

Erinnerung an den schwulen Aufstand vor 40 Jahren: In beinahe jeder größeren Stadt in Deutschland finden jedes Jahr schwule Paraden statt. Die besten Bilder.

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Christopher-Street-Day, Schwule, Gleichberechtigung, Parade, bunt, Reuters

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Zwei Frauen küssen sich in der Öffentlichkeit: Vor 40 Jahren eine wohl undenkbare Szene. Der Christopher Street Day (CSD) erinnert an den ersten, bekanntgewordenen Aufstand von Homosexuellen gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Stadtviertel Greenwich Village in den Morgenstunden des 28. Juni 1969.

Zu dieser Zeit gab es immer wieder gewalttätige Razzien der Polizei in Kneipen mit homosexuellem Zielpublikum. Es kam in der Folge zu tagelangen Straßenschlachten zwischen Homosexuellen und der Polizei.

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In beinahe jeder größeren Stadt in Deutschland gibt es heute CSDs, die größten in Köln und Berlin. Sie finden nicht immer genau am historischen Datum, dem 28. Juni statt, sondern an verschiedenen Wochenenden von Juni bis August.

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Hundertausende Besucher kommen in den großen deutschen Städten zu den Paraden - vor allem in Berlin, wie hier auf dem Bild, oder in Köln. Dort hatte der CSD im Jahr 2002, damals als europaweit zentraler Europride, mit 1,2 Millionen Beteiligten erstmals mehr Besucher in die Stadt gelockt, als der Rosenmontagszug.

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Es geht nicht nur um Party, sondern immer noch um das politische Anliegen: mehr Rechte für Schwule und Lesben.

Zu den aktuellen Forderungen der Organisatoren des Berliner CSD gehören: die Ergänzung des Artikels 3 des Grundgesetzes um die sexuelle Identität, das Recht auf Ehe und die Rehabilitierung verfolgter Homosexueller im Nachkriegsdeutschland.

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Die Teilnehmer sparen oftmals nicht mit Spott für Leute, die ihre Lebensform nicht akzeptieren wollen. "Bück dich Skin!" stand hier in Köln auf einem Plakat, davor gingen Demonstranten mit Hitlerbärtchen, quietschbunten Uniformen und einem rosafarbenen Kampfhund.

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Nackte Haut gibt es natürlich auch zu sehen, wie hier ein Bild der Hamburger Parade von 2005 zeigt.

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Auch die Münchner Teilnehmer lassen gerne mal zumindest das Oberteil weg. Oder ersetzen die Hose durch ein Planschbecken.

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Kein Kostüm dieser Welt könnte für den Christopher Street Day wohl zu bunt sein. Doch dass sich die Leute gerade auf diese Bilder stürzen und das politische Anliegen hinter den Paraden verkennen, bedauern die Veranstalter.

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In einigen neuen EU-Mitgliedsstaaten sind die Homosexuellen mit ihren Umzügen nicht gerne gesehen - zumindest von radikalen Gruppen, wie hier faschistische Gegendemonstranten in Warschau.

In Bulgarien wurde im vergangenen Jahr eine Schwulen-Parade gestört, Randalierer attackierten die Homosexuellen, die erstmals in Sofia einen Christopher Street Day veranstalteten, mit Steinen, Glasflaschen und Molotowcocktails. Nationalistische Politiker hatten zuvor Hetzkampagnen gestartet.

Die immer noch existierenden Unterschiede in den Auffassungen zwischen Westeuropa und vielen neuen EU-Mitgliedern zeigt kaum ein Thema so deutlich wie der Umgang mit Homosexualität.

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In Budapest attackierten Skinheads im Jahr 2008 die Schwulen tätlich, die Parade musste unter massivem Polizeischutz stattfinden. Eine Gruppe, die sich mit Säureflaschen in einer Wohnung entlang der Paradestrecke verschanzt hatte, wurde am Tag des Umzugs festgenommen. Wenige Tage zuvor war eine Budapester Schwulen-Sauna mit Molotowcocktails angegriffen worden.

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Dass die Polizei in Budapest gegen die Störer der Parade vorging, wertet der menschenrechtspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Volker Beck, als positives Signal.

Im Mai 2007 in Moskau hatte Beck schließlich das glatte Gegenteil erlebt. Beim Versuch, Bürgermeister Jurij Luschkow eine Petition gegen das Verbot eines Schwulenmarsches zu überreichen, wurden die Demonstranten von Neofaschisten attackiert.

Die Polizei schützte die Homosexuellen nicht, sondern nahm sie fest. Auch Beck, der sich bei den Vorfällen eine blutige Nase zuzog.

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Nicht nur der Regierende Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit, der erklärtermaßen schwul ist, feiert mit. Sondern zum Beispiel auch das Münchner Stadtoberhaupt Christian Ude.

In München findet die Parade übrigens am 12. Juli statt. Dann hat die CSD-Saison in Deutschland längst Fahrt aufgenommen, beinahe jedes Wochenende in einer anderen Stadt.

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© (sueddeutsche.de)
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