Chinesische Provinz Gansu:Mehr als 70 Tote bei Erdbeben

Zwei aufeinanderfolgende Beben haben die Provinz Gansu im Nordwesten Chinas erschüttert. In der schwer zugänglichen Region starben mehr als 70 Menschen, Dutzende wurden verletzt. Auch in Neuseeland hatte es zuvor ein schweres Beben gegeben.

Im Nordwesten Chinas hat am Montagmorgen die Erde gebebt. Bei zwei aufeinanderfolgenden Beben wurden mindestens 70 Menschen getötet, mehr als 400 Menschen wurden nach Angaben der Behörden in der nordwestlichen Provinz Gansu als verletzt gemeldet. Das staatliche Fernsehen zeigte Bilder von Dörfern mit von Trümmern übersäten Straßen. Die abgelegene Region ist nur schwer zugänglich.

Das erste Beben hatte nach Angaben des seismologischen Amtes der Provinz Gansu eine Stärke von 6,6 und erschütterte die Bezirke Minxian und Zhangxian, etwa 170 Kilometer von der Hauptstadt der Provinz Lanzhou entfernt. Knapp anderthalb Stunden später habe ein zweites Beben der Stärke 5,6 die Region erneut erschüttert.

Im Westen Chinas sind Erdbeben sehr häufig. In der Provinz Sichuan waren im April etwa 200 Menschen bei einem Beben der Stärke 6,6 getötet worden. Fünf Jahre zuvor waren in der selben Provinz fast 90.000 Menschen durch ein Erdbeben gestorben.

Schweres Beben der Stärke 6,5 in Neuseeland

In Neuseeland war es bereits am Sonntag zu einem schweren Beben der Stärke 6,5 gekommen. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag der Herd etwa 57 Kilometer süd-südwestlich der Hauptstadt Wellington in einer Tiefe von 14 Kilometern.

Der Zivilschutz teilte mit, durch die Erschütterungen seien ein Mensch verletzt und mehrere Gebäude beschädigt worden. Dem schweren Beben um 17.09 Ortszeit (07.09 Uhr MESZ), das in Wellington deutlich zu spüren war, waren bereits einige Erschütterungen vorausgegangen. Wenige Minuten danach gab es ein Nachbeben mit einer Stärke von 5,5 und etwa zehn Stunden später ein Beben der Stärke 5,8. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgesprochen.

Ein Mitarbeiter des Zivilschutzes in Wellington erklärte, nach dem Beben sei ein Verletzter gemeldet worden. Außerdem seien mehrere Gebäude beschädigt und daher geräumt worden. Dazu zählte auch ein Hotel. Der Flughafen der Stadt wurde vorübergehend geschlossen, auch der Verkehr der Vorortzüge wurde ausgesetzt. Das Erdbeben führte außerdem in einigen Teilen Wellingtons zu Stromausfällen. Die Feuerwehr wurde mehrfach zu Menschen gerufen, die in Aufzügen festsaßen.

Auch in Neuseeland sind Erdbeben keine Seltenheit. Der Inselstaat liegt auf dem pazifischen Feuerring, auf dem mehrere Kontinentalplatten zusammentreffen. In dem Gebiet ereignen sich jährlich bis zu 15.000 Erdstöße. Im Februar 2011 hatte ein Beben der Stärke 6,3 im neuseeländischen Christchurch enorme Zerstörungen angerichtet. 185 Menschen kamen ums Leben.

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