China:Mitarbeiter eines Energiekonzerns kappen im Alkoholrausch Stromversorgung

Sie feierten in einer Karoke-Bar und randalierten, als das Barpersonal ihnen keine Gratis-Runde spendieren wollte. Sechs Mitarbeiter eines Energieversorgers in China haben ihre Position ausgenutzt und sich an einem Kneipenwirt gerächt - doch sie schalteten nicht nur seinen Strom ab.

Es war eine rauschende Party in einer Bar in der chinesischen Provinz Henan. Sechs Männer, allesamt Mitarbeiter eines örtlichen Engerieversorgers, trafen sich Anfang November dort. Sie ließen es richtig krachen an diesem Abend. Bier, Schnaps, Karaoke - eine Runde nach der anderen. So berichten es jedenfalls mehrere chinesische Medien.

Am Ende hatten sie dem Wirt derart viel Umsatz beschert, dass sie offenbar der Meinung waren, jetzt sei eine Runde aufs Haus fällig. Das sah der Wirt anders. Er verweigerte den Betrunkenen die Gratis-Getränke. Daraufhin randalieren die Männer, wie es in Berichten örtlicher Medien heißt. Es flogen ein paar Gegenstände durch den Raum - und am Ende drohte einer der Männer, den "elektrischen Tiger" herauszulassen - das ist in China, wie die auf Englisch erscheinende South China Morning Post schreibt, ein gängiger Verweis auf den großen staatlichen Energiekonzern.

"Ihr werdet schon noch sehen, wie ihr dann euer Geld verdient", soll einer der Männer noch gesagt haben, bevor die sechs wutschnaubend das Lokal verließen.

Zehn Minuten später war allerdings nicht nur die Karaoke-Bar ohne Strom, sondern gleich der halbe Bezirk. Fast sechs Stunden waren nach Angabe der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua mehrere Tausend Haushalte in Qixian von der Versorgung abgeschnitten.

Wegen der Racheaktion werden die sechs Männer jetzt wahrscheinlich vor ein Gericht gestellt und hart bestraft. Aber auch für ihre Vorgesetzten und mehrere Aufsichtspersonen hat die Vorfall Konsequenzen: Der Leiter der örtlichen Versorgungsanlage wurde entlassen. Einer seiner Mitarbeiter wurde für zwei Jahre suspendiert und zwei für die Elektrizitätsversorgung zuständige Parteisekretäre mit Geldstrafen belegt.

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