China:Mit Brief und Ziegel

China: Man muss die Altstadtgassen nicht romantisieren, viele sind laut und überfüllt. Aber sie sind organisch gewachsen. Gerade das gefällt der Führung in Peking nicht. "Alles muss ihrer Kontrolle unterstehen."

Man muss die Altstadtgassen nicht romantisieren, viele sind laut und überfüllt. Aber sie sind organisch gewachsen. Gerade das gefällt der Führung in Peking nicht. "Alles muss ihrer Kontrolle unterstehen."

(Foto: Fred Dufour/AFP)

Peking soll schöner werden, fordert die chinesische Regierung. Deshalb lässt sie jetzt Läden und Lokale in den Altstadtgassen einfach zumauern.

Von Kai Strittmatter

Der Brief hing überall in der Gasse aus. Post vom Hauptstadtbüro der Kommission für den Aufbau der spirituellen Zivilisation. "Der Pekinger Frühling ist so schön, dass es einem den Atem raubt", begann das Schreiben. "Zwischen roten Mauern und grünen Ziegeln wetteifern Kirschblüte und Aprikosenbaum. Zwischen Wolkenkratzern und Hochhäusern überwältigt uns der Duft von Flieder und Magnolien." Gut möglich, dass manche in der Gasse an der Stelle schon aufhörten mit dem Lesen des Briefs, der überschrieben war mit "Lasst uns Peking noch schöner machen". Hätten sie mal besser weitergelesen.

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