China:Dunkle Seite der Macht

Möge die Macht mit ihnen sein: In China wird die Star-Wars-Trilogie zum ersten Mal offiziell im Kino gezeigt - 38 Jahre nach dem Filmstart. Warum erst jetzt?

Von titus arnu

Die Macht ist immer und überall - auf dem Wüstenplaneten Tatooine ebenso wie in der Vulkan-Welt Mustafar. Die Macht ist so stark, dass sie die Grenzen des Kinos längst verlassen hat und in Comics, Werbespots, Computerspielen und Lego-Figuren weiter wirkt. Sogar Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, der zwar kein Yedi-Großmeister ist, aber immerhin ein Schwarzer, hat sich mit der dunklen Seite der Macht verbündet; sein Ministerium wirbt neuerdings mit Darth Vader für Fahrradhelme. Nur nach China hatte es Vader noch nicht geschafft, offenbar war die dort herrschende rote Macht lange stärker. Bis jetzt. Auf dem Shanghai-Film-Festival werden diese Woche die ersten drei Episoden der Weltraum-Saga zum ersten Mal offiziell in einem chinesischen Kino gezeigt, 38 Jahre nach dem Filmstart. Raubkopien waren schon länger im Umlauf. Der Grund: Als der erste Star-Wars-Film 1977 in die Kinos kam, hatte China gerade erst den Bann für Shakespeares Werke aufgehoben - und noch lange keine Absicht, seinen Markt für Hollywood zu öffnen. Nun möge die Macht auch mit den chinesischen Fans sein.

© SZ vom 17.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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