Chile: Minenarbeiter gerettet:Landung auf der Erde

Alle 33 zurück im Leben: Die ganze Welt nimmt Anteil an der Rettung der chilenischen Bergleute. Als der letzte Kumpel aus der Rettungskapsel steigt, brechen die Menschen vielerorts in Chile in Tränen aus.

Die Bergung in Bildern

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Alle 33 chilenischen Bergleute gerettet

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Um kurz vor 22 Uhr chilenischer Zeit verschwand die Rettungskapsel "Phönix" mit dem letzten der 33 verschütteten Bergleute in dem über 600 Meter langen Schacht. Schichtleiter...

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... Luis Urzúa wollte den Weg zurück an die Erdoberfläche erst antreten, als er alle seine Kumpel in Sicherheit wusste. Die Ankunft des 54-jährigen "Kapitäns" der Ende August verunglückten Bergleute um 21.55 Uhr Ortszeit wurde mit Applaus und Liedern gefeiert.

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Die beispiellose Aktion zur Befreiung der Bergarbeiter dauerte damit keine 24 Stunden. Nun mussten nur noch die Rettungskräfte aus der Mine wieder hochgezogen werden, die den Kumpeln während der letzten Stunden unter Tage beigestanden hatten. Der letzte Retter, Manuel Gonzalez, ...

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... verabschiedete sich mit einer Verbeugung in Richtung der Kamera, bevor er in die Kapsel stieg.

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Die 33 Kumpel waren trotz ihrer 69-tägigen Gefangenschaft in der Tiefe allesamt bei erstaunlich guter Gesundheit: Der frühere chilenische Fußballnationalspieler Franklin Lobos war zurück an der Oberfläche sogar zu Spielereien mit seinem ehemaligen Arbeitsgerät aufgelegt. Er wurde als 27. gerettet - da waren seit der ersten Rettung...

Alfonso Avalos, father of miner Florencio Avalos, watches with family and other miners' families the rescue of his son Florencio Avalos  in Copiapo

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... schon mehr als 19 Stunden vergangen.

Auf einem Bildschirm verfolgt der Vater von Florencio Ávalos, wie sein Sohn als erster der 33 verschütteten Kumpel in die Rettungskapsel "Phönix" klettert und die Fahrt zurück nach oben antritt.

Florencio Avalos

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Um 00.10 Uhr Ortszeit am Mittwoch ist es dann soweit: Der 31-Jährige erreicht nach 69 Tagen Dunkelheit die Erdoberfläche. Begeistert wird er von Angehörigen und...

Chilean miner Florencio Avalos reaches the surface as the first of the 33 trapped miners to be hoisted to safety in Copiapo

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...Chiles Präsident Sebastian Piñera in Empfang genommen.

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Für dieses junge Familienmitglied ist die Aufregung zu groß - er bricht am Rande der Bergungsarbeiten in Tränen aus.

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Kurz darauf wird mit der Kapsel ein zweiter Kumpel an die Oberfläche gezogen.  

A frame grab shows Mario Sepulveda, the second of 33 workers trapped for more than two months in a Chilean mine, hugging his wife after reaching the surface above the San Jose mine in Copiapo

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Seine Frau schließt Mario Sepúlveda am Ausgangsschacht in die Arme. Der 40-Jährige...

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... schreit sein Glück offen heraus und feiert mit der wartenden Menge - unter ihnen der chilenische Präsident sowie seine Frau Cecilia Morel.

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Nach dem Bad in der Menge...

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...wird der extrovertierte Bergmann zur Untersuchung in die Krankenstation geschoben. Anschließend übt sich Sepúlveda in Bescheidenheit und bittet die Medien darum, ihn nicht wie einen Star zu behandeln: "Ich will, dass Sie mich wie den behandeln, der ich bin - einen Bergarbeiter." Er sei stolz auf seine Herkunft und wolle weiterarbeiten.

Sepúlveda hatte es unter Tage als "Reporter" und Spaßvogel zu internationalem Ruhm gebracht.

A frame grab shows Juan Illanes, the third of 33 workers trapped for more than two months in a Chilean mine, hugging his wife after reaching the surface above the San Jose mine in Copiapo

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Der dritte befreite Kumpel, Juan Illanés, fällt nach dem Ausstieg aus der "Phönix" seiner Frau um den Hals.

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Zuvor sind die Bilder von Illanés' Aufstieg aus 622 Metern Tiefe über die Bildschirme geflimmert - nicht nur in Chile, sondern in zahlreichen Ländern gibt es Liveschaltungen in die Atacama-Wüste.  

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Ihre Geduld wird noch etwas länger auf die Probe gestellt: Die Angehörigen des Bolivianers Carlos Mamani, der als vierter aus dem Schacht gezogen wird. 

Carlos Mamani Solis

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Der 23-Jährige hatte seine Arbeit in der Mine erst wenige Tage vor dem Unglück angetreten.

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Bei seinem Ausstieg aus der Kapsel zeigt Mamani auf die chilenische Flagge auf seinem T-Shirt und ruft: "Danke, Chile!"

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Das "Küken" unter den Verschütteten, der 19-jährige Jimmy Sánchez, wird als fünfter gerettet...

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...und von seinem sehnsüchtig wartenden Vater in Empfang genommen.

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Der sechste der 33 Verschütteten ist gerettet: Osman Araya, um die 30 Jahre alt, hatte erst seit vier Monaten in der Mine gearbeitet, als das Unglück geschah. Er war während der mehr als zwei Monate in der Tiefe zusammengebrochen. Araya kommt um 5.34 Uhr Ortszeit oben an. Er weint und drückt seine Frau lange und fest. Bevor die Kapsel für Osman Araya hinabgelassen wurde, hatten Helfer mehrere Bauteile ausgetauscht und überprüft.

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Als Siebter steigt der Mittvierziger José Ojeda aus der Rettungskapsel. Er erreicht um 6.21 Uhr Ortszeit die Oberfläche. Der Diabetiker hatte die erste Überlebensbotschaft aus der Tiefe geschrieben.

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Auch Claudio Yáñez hat inzwischen die Oberfläche erreicht - damit steht nun eine Hochzeit an. Der Mittdreißiger hatte seiner Freundin versprochen, sie nach der Rettung zur Frau zu nehmen. Yanez hatte seit rund acht Monaten in der Mine gearbeitet, er wird als Achter gerettet - um 7.02 Uhr Ortszeit steigt er aus der Rettungskapsel.

Residents observe the rescue of the miners trapped in the San Jose mine in Copiapo

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Mit der Rettung der ersten Bergleute aus der San-José-Mine gehen bange Monate des Wartens für die Angehörigen der chilenischen Kumpel zu Ende. Bis zuletzt schien die Bergungsaktion immer wieder auf der Kippe zu stehen: Noch in der Nacht sorgte die Meldung, die Rettungskapsel sei bei Testläufen beschädigt worden, für Entsetzen bei den Wartenden.

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Im sogenannten Camp Esperanza direkt an der Mine haben die Angehörigen ausgeharrt. Und als sich ihre Hoffungen auf eine glückliche Rettung ihrer Männer, Söhne und Väter in der Nacht endlich erfüllen, gibt es kein Halten mehr.

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Ausgelassen feiern sie das glückliche Ende des Bergwerk-Dramas von San José.

Kaum jemand kann sich der aufwühlenden Macht dieses Augenblicks entziehen. Sogar hartgesottenen Journalisten stockt bei Live-Berichten plötzlich die Stimme, während ihnen die Tränen in die Augen schießen.

"Sieh mal, der Herr ist überwältigt", sagt eine Angehörige staunend, als der neben ihr sitzende Journalist in Tränen ausbricht.

Chileans celebrate the first rescues of the trapped miners from the San Jose mine, in the Plaza Italia in Santiago

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Auch in der Hauptstadt Santiago - wie hier an der Plaza Italia - kennt der Jubel keine Grenzen: "Chi Chi Chi, Le Le Le, mineros de Chile", skandieren die Menschen ähnlich wie bei einem traditionellen Fußballschlachtruf.

Sirenen heulen, die Glocke an der Behelfsschule bimmelt wie bei einem Feuersturm, Autos hupen, unbekannte Menschen fallen sich um den Hals.

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Tausende versammeln sich auf öffentlichen Plätzen, um auf riesigen Bildschirmen den Start der Rettungsaktion zu verfolgen.

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Als mit Florencio Ávalos der erste der 33 verschütteten Bergmänner aus der Rettungskapsel steigt, löst sich die in Wochen aufgestaute Anspannung...

Residents cheer when the first rescuer reached the underground refuge of the miners trapped in the San Jose mine

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...in einer Explosion von Hochrufen und Freudentränen. Ganz Chile hat mit den Bergleuten gelitten - jetzt wird auch die Freude geteilt.

Rettung der Bergleute - Claudio Yanez

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Der gerettete Bergmann mit seiner zukünftigen Ehefrau: Claudio Yáñez gibt Cristina Nunez einen langen Kuss. Das Paar hat bereits zwei Töchter.

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Rettung Nummer neun: Mario Gomez feiert seine Rückkehr in die Freiheit. Er ist der älteste der Kumpel - und seit seinem zwölften Lebensjahr Bergmann.

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Das Grubendrama lässt politischen Streit vergessen: Trotz einer langen Feindschaft beider Länder reiste Boliviens Präsident Evo Morales (Dritter von links) nach Chile und ließ sich vom chilenischen Präsidenten Sebastian Piñera das Camp der Hoffnung zeigen. Unter den verschütteten Bergleuten war auch ein bolivianischer Staatsbürger - er soll im Privatflugzeug des Präsidenten in seine Heimat geflogen werden.

Miner Vega arrives as the tenth to be rescued in Copiapo

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Auf ihn warteten etwa 30 Angehörige: Alex Vega wurde mit Jubel, Applaus und "Chi, Chi, Chi, Le, Le, Le"-Rufen an der Erdoberfläche begrüßt. Nach ihm ...

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... erblickte Jorge Galeguillos wieder das Tageslicht - gefiltert durch eine Sonnenbrille, um die empfindlichen Augen zu schützen.

Miner Carlos Barrios Edison Pena becomes the 13th of the 33 trapped miners to reach the surface in Copiapo

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Einen nach dem anderen brachte die Kapsel nach oben: Als zwölfter erreichte um 10.11 Uhr Ortszeit (15.11 Uhr MESZ) Edison Peña  die Oberfläche. Der Mittdreißiger ist der "Sportler" der Gruppe. Er legte täglich fünf bis zehn Kilometer laufend in den Gängen der Mine zurück.

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Nach ihm konnten Carlos Barrios Contreras, Víctor Zamora und Víctor Segovia (im Bild) gerettet werden.  Als Kumpel Nummer 16 konnte Daniel Herrera Campos sicher an die Oberfläche zurückkehren.

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Damit war die Rettung der Gruppe der schwächsten Minenarbeiter abgeschlossen.  Der Lastwagenfahrer Jerrera wurde von seiner Mutter Alicia Campos sowie von der chilenischen Präsidentengattin Cecilia Morel in Empfang genommen. Herrera war der letzte aus der Gruppe derjenigen Kumpel, die durch die Zeit unter Tage die größten körperlichen oder psychischen Probleme hatten. Am Anfang waren die geistig Fittesten aus dem Stollen geholt worden, zuletzt kommen die körperlich stärksten Bergleute heraus.

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Am frühen Nachmittag (Ortszeit, 18.40 Uhr MESZ) tauchte der 17. Bergmann, Omar Reygadas, an der Erdoberfläche in der Atacama-Wüste auf. Reygadas ist Witwer, sechsfacher Vater und 14-facher Großvater. Danach folgten Esteban Rojas Carrizo, der seiner Frau unter der Erde eine kirchliche Trauung versprochen hatte,  und als 19. Pablo Rojas Villacorta.

Trapped miner Rojas hugs his wife as he prays after reaching the surface to become the 18th to be rescued from the San Jose mine in Copiapo

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Nummer 20 war dann wenig später Dario Segovia. Der 48-Jährige kennt die Minenarbeit schon seit seiner Kindheit. Sein Vater nahm ihn erstmals im Alter von acht Jahren mit ins Bergwerk. Und auch weiterhin lief alles glatt. Johnny Barrios Rojas stieg als 21. aus der Rettungskapsel und fiel sofort seiner Frau in die Arme. Als Kumpel Nummer 22 der in Chile verschütteten Bergleute ist anschließend Samuel Ávalos Acuña sicher an die Oberfläche zurückgekehrt.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/AFP/dapd/jobr/beu
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