Busunglück in Italien:Ermittlungen gegen drei Verdächtige

Busunglück in Italien

Bei einem der schwersten Busunglücke Italiens kamen 38 Menschen ums Leben.

(Foto: AFP)

Wer trägt die Verantwortung für das Busunglück in Italien mit 38 Toten? Dieser Frage geht nun die Staatsanwaltschaft in Avellino nach. Gegen drei Verdächtige wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Im Visier ist auch der Bruder des toten Busfahrers.

Nach dem verheerenden Busunglück mit 38 Toten in Süditalien ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen drei Verdächtige wegen fahrlässiger Tötung. Staatsanwalt Rosario Cantelmo untersuche, ob der Eigentümer des Busunternehmens, der zugleich der Bruder des bei dem Unfall getöteten Busfahrers ist, eine Mitschuld trage, meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag unter Berufung auf Justizkreise.

Außerdem werde gegen zwei Mitarbeiter der Autobahn-Gesellschaft Autostrade ermittelt. Der Reisebus mit 48 Passagieren hatte am Sonntag auf einer Brückenstraße nahe Avellino mehrere Autos gerammt, bevor er die Seitenbegrenzung der Straße durchbrach und etwa 30 Meter in die Tiefe stürzte. 38 Menschen kamen ums Leben, zehn weitere wurden schwer verletzt. Es handelt sich um eines der schwersten Busunglücke in Europa in den vergangenen Jahren.

Der 1995 gebaute Reisebus hatte dem Bericht zufolge seit seiner Zulassung bereits mehr als 800.000 Kilometer zurückgelegt. Die Staatsanwaltschaft von Avellino prüfe daher, ob das Fahrzeug noch verkehrstüchtig war. Unmittelbar vor dem Unfall sollen sich mehrere Fahrzeugteile gelöst haben. Eine Überlebende hatte nach Angaben ihres Onkels berichtet, unmittelbar vor dem Unfall sei ein Reifen des Busses geplatzt. Augenzeugen zufolge könnte der Bus auch Probleme mit den Bremsen gehabt haben. Laut Polizei fanden sich am Unfallort keine Bremsspuren des Busses.

Untersucht wird überdies, ob die Straßenbegrenzung am Unfallort den Anforderungen entsprach. Die aus Zement hergestellte Begrenzung erscheint wegen ihrer geringen Höhe wenig geeignet, große Fahrzeuge wie einen Reisebus vor einem Sturz in die Tiefe zu bewahren. Am Unglücksort hatten sich schon mehrfach schwere Unfälle ereignet.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: