Wegen Betrugsverdachts hat die Staatsanwaltschaft Hamburg Medienberichten zufolge eine Razzia gegen den Vorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), André Schulz, vorgenommen. Wie Welt und Spiegel Online meldeten, durchsuchten Ermittler am Montagmorgen Schulz' Privathaus in Hamburg sowie die BDK-Geschäftsstelle in Berlin.
Hintergrund sind demnach im vergangenen Jahr bekanntgewordene Betrugsvorwürfe wegen angeblich zu Unrecht kassierter Bezüge als Kriminalhauptkommissar bei der Polizei Hamburg. Schulz hatte vereinbart, dass er ab 2014 dort nur noch zu 50 Prozent arbeiten sollte, weil er gerade BDK-Chef geworden war. Entsprechend wurde die Vergütung halbiert. Ihm wird vorgeworfen, keine 20 Stunden gearbeitet und trotzdem weiterhin die Hälfte des Gehalts erhalten zu haben.
Schulz bestreitet die Vorwürfe. Er habe seine dienstlichen Aufgaben im vereinbarten Rahmen wahrgenommen, hatte er im November 2017 mitgeteilt. Er habe niemanden über seine Beschäftigung getäuscht. Sein Anwalt sagte dem Spiegel, er betrachte die strafrechtlichen Vorwürfe als "nicht nachvollziehbar".