Budget des Köngishauses:Parlament mahnt Queen zum Sparen

Queen Elizabeth Prinz Philip

Sollen kürzertreten: Queen Elizabeth und ihr Mann Prinz Philip

(Foto: REUTERS)

Löcher in den Dächern und im Haushalt: Das britische Parlament ist unzufrieden mit der Verwaltung des Königshauses - bleibt bei seiner Kritik aber sehr diplomatisch.

Marode Paläste und schmelzende finanzielle Reserven: Die historischen Gebäude und der Haushalt von Queen Elizabeth II. werden nicht gerade optimal geführt. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des zuständigen Ausschusses im britischen Parlament hervor. "Mit besserer finanzieller Expertise gäbe es Spielraum, um mit weniger mehr zu erreichen, die Kosten zu senken und das Programm der Königin effektiver zu unterstützen", sagte die Ausschussvorsitzende Margaret Hodge.

Seit dem Haushaltsjahr 2007/2008 seien die Ausgaben nur um fünf Prozent gesenkt worden - das reiche nicht aus, heißt es in dem Bericht. Im Haushaltsjahr 2012/2013 sei das Budget mit 2,3 Millionen Pfund in den roten Zahlen gewesen, die eigens aus dem Rücklagenfonds entnommen werden mussten. Denn die Reserven seien auf eine Million Pfund (1,2 Millionen Euro) zusammengeschmolzen. Ingesamt schlugen im königlichen Haushalt etwa 39 Millionen Euro auf der Ausgabenseite zu Buche.

Diese Entwicklung bereitet den Parlamentariern um so mehr Sorgen, als manche Immobilie der Queen baufällig ist. Das Royal Mausoleum für Königin Victoria und Prinz Albert in London warte seit 18 Jahren auf die notwendigen Reparaturarbeiten, heißt es im Bericht. Im Dach der Gemäldegalerie des Buckingham Palastes klafften Löcher. Auch in Schloss Windsor regne es rein.

Palastsprecherin wehrt Kritik ab

"Die Haushälter müssen die Pläne besser in den Griff bekommen, wie der Wartungsstau abgebaut werden kann", kritisierte Hodge. Sie warf auch dem britischen Finanzministerium vor, das königliche Budget nicht ausreichend im Blick zu haben. "Wir haben den Eindruck, dass der Königin nicht gut gedient wird", lautet das harsche Urteil.

Eine Palastsprecherin schilderte die Lage weit weniger dramatisch. Öffentliche Gelder würden seit einer finanziellen Neuregelung effizienter genutzt. Es sei Priorität der königlichen Finanzverwalter, die notwendigen Reparaturen an den Palästen vorzunehmen. Als Beispiel nannte sie, dass das Dach über der königlichen Bibliothek von Schloss Windsor schon repariert worden sei, auch habe man Asbest aus dem Buckingham Palast entfernt.

Aus dem royalen Budget wird nicht nur die Indstandhaltung der Gebäude, sondern auch die Reisen und Empfänge des Königshauses sowie die Gehälter der Mitarbeiter bezahlt.

Linktipp: Der Bericht des Parlamentsauschusses als PDF.

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