Brutales Foul:Wasserballerinnen wollten Gegnerin ertränken

Ein beinahe tödliches Foul erschüttert den niederländischen Wasserballsport. Zwei Schwestern sollen versucht haben, eine Gegnerin zu ertränken.

Ein brutales Foul erschüttert den Wasserballsport in den Niederlanden. Wie jetzt bekannt wurde, sollen zwei Schwestern bei einem Wasserballwettkampf im vergangenen Jahr versucht haben, eine Gegenspielerin zu ertränken, nachdem sie ein Tor erzielt hatte.

Brutales Foul: Wasserball ist ein Sport, bei dem es durchaus auch mal härter zur Sache gehen kann - den Gegner ertränken gehört aber definitiv nicht mehr zum Regelwerk.

Wasserball ist ein Sport, bei dem es durchaus auch mal härter zur Sache gehen kann - den Gegner ertränken gehört aber definitiv nicht mehr zum Regelwerk.

(Foto: Foto: dpa)

Der Staatsanwalt von Almelo ermittelt gegen die 22 und 17 Jahre alten Frauen wegen versuchten Totschlags. Die beiden Schwestern hatten die Gegnerin solange unter Wasser gedrückt, dass die Spielerin glaubte, zu sterben.

Als routinierte Wasserballerin hatte sie lange vergeblich versucht, sich unter Wasser zu befreien. Nach der Rettung brauchte sie mehr als 30 Minuten, um wieder normal atmen zu können. Seitdem leidet sie an posttraumatischen Stressstörungen.

Der Staatsanwalt fordert für die ältere Schwester eine Gefängnisstrafe auf Bewährung und 240 Stunden Sozialarbeit, für die jüngere 180 Arbeitsstunden.

"Wasserball ist ein harter Sport. Aber so ein brutales Foul habe ich noch nie gesehen", sagte der Schiedsrichter als Zeuge. Die ältere Schwester sagte vor Gericht aus, das Opfer habe ihre jüngere Schwester unter Wasser in den Bauch getreten. Sie hätte sie nicht unter Wasser gezogen.

Der Verteidiger der Schwestern hält die Reaktion des Opfers für übertrieben. Staatsanwalt Carlo Dronkers findet allerdings, dass es sich um einen sehr schweren Zwischenfall handelt: "Wenn wir so einen Fall dem Verbandsrecht überlassen, kann der Sportplatz ein Freiraum für Straftaten werden."

Der niederländische Schwimmverband hat die Schwestern bereits für drei Jahre gesperrt. Die Urteilsverkündung ist für den 22. Oktober geplant.

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