Britisches Königshaus:Scotland Yard schließt Mordkomplott gegen Diana aus

Prinzessin Diana

Prinzessin Diana starb im August 1997 im Auto ihres Freundes Dodi Al-Fayed.

(Foto: dpa)

Die Anschuldigungen wogen schwer: Die britische Eliteeinheit SAS sei schuld am Tod von Prinzessin Diana, hatten britische Medien behauptet. Scotland Yard kommt zu einem anderen Ergebnis.

Der 31. August 1997 ging in die Geschichtsbücher ein. Als der Tag, an dem die meistfotografierte Frau der Welt in einem Pariser Autotunnel starb: Prinzessin Diana. Auch heute noch, 16 Jahre nach dem Unglück, ranken sich wilde Gerüchte um den Tod der "Königin der Herzen".

Die britische Prinzessin und ihr Freund Dodi Al-Fayed seien einem Attentat zum Opfer gefallen, behauptete das britische Boulevardblatt Sunday People und andere Medien unter Berufung auf Insider. Mitarbeiter des Special Air Service (SAS), eine britische Eliteeinheit des Militärs, und sogar die Queen höchstpersönlich hätten ihre Hände im Spiel gehabt, hieß es. Die neuen Hinweise waren von den früheren Schwiegereltern eines ehemaligen Soldaten weitergegeben worden. Demnach erzählte er ihnen, dass die Spezialeinheit Dianas Tod "arrangiert" und die wahren Hintergründe "vertuscht" habe.

Dem hat Scotland Yard nun deutlich widersprochen. Im August hatten Ermittler der Behörde eine Prüfung von Dokumenten zum Tod des Paares begonnen - und nun abgeschlossen. Mit eindeutigem Ergebnis: Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Verwicklung der SAS in das Unglück gegeben, hieß es in einem offiziellen Statement.

Die Behörde habe die Vorwürfe auf "Relevanz und Glaubwürdigkeit" geprüft, dabei habe es sich jedoch nicht um eine Wiederaufnahme der Ermittlungen in dem Fall gehandelt. Es gebe "keine glaubhaften Beweise" für die Verschwörungstheorien. Scotland Yard hatte für die Ermittlungen einen beispiellosen Zugriff auf die Dokumente der britischen Geheimdienste bekommen.

Laut den Ermittlern sei es klar, "dass angesichts der außergewöhnlichen Aufmerksamkeit und der Spekulationen nach dem tödlichen Unfall und der folgenden gerichtlichen Untersuchung Menschen gibt, die aus welchem Grund auch immer versucht haben, Insiderwissen zu präsentieren oder eine Art von Ruhm oder Anerkennung zu suchen".

Al-Fayed "enttäuscht, aber nicht entmutigt"

2008 waren die Richter am High Court of Justice in London zu dem Schluss gekommen, dass das Paar ums Leben gekommen war, weil ihr Fahrer zu schnell und betrunken unterwegs gewesen war. Unzählige Paparazzi auf Motorrädern hatten die schwarze Limousine des Paares verfolgt. Dodi Al-Fayed und der Chauffeur Henri Paul starben am Unfallort, Diana kurz darauf im Krankenhaus.

Der Vater von Al-Fayed, der ägyptische Millionär und Besitzer des Nobelkaufhauses Harrods, Mohammed Al-Fayed ist der Meinung, dass sein Sohn und Diana ermordet wurden. Das Königshaus habe nicht ertragen können, dass Diana mit einem Muslim zusammen war, sagte Al-Fayed 2010 vor dem High Royal Court in London. Er geht weiter davon aus, dass das Paar verlobt und Diana von Dodi schwanger war.

Nach einem Bericht von Sky News schreiben die Ermittler zudem, es sei klar, "dass angesichts der außergewöhnlichen Aufmerksamkeit und der Spekulationen nach dem tödlichen Unfall und der folgenden gerichtlichen Untersuchung Menschen gibt, die aus welchem Grund auch immer versucht haben, Insiderwissen zu präsentieren oder eine Art von Ruhm oder Anerkennung zu suchen". Der Anwalt von Mohammed Al-Fayed sagte Sky News, Dodis Vater sei von dem aktuellen Ergebnis "enttäuscht, aber nicht entmutigt".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: