Britisches Königshaus:Prinz Harry hat ausgedient

Lesezeit: 1 min

Prinz Harry, hier als Hubschrauberpilot 2012 in Afghanistan, beendet nach zhen Jahren seine Karriere in der Armee. (Foto: dpa)

Nach zehn Jahren ist Schluss: Prinz Harry wird seinen Dienst in der königlichen britischen Armee beenden. Zu seiner künftigen Aufgabe macht er nur ein paar vage Angaben.

Was hat der Prinz gesagt?

"Die meisten guten Dinge kommen unvermeidlich an ihr Ende und ich bin an einer wichtigen Kreuzung angelangt", schreibt Prinz Harry, Nummer vier der britischen Thronfolge in einer Erklärung, die in der Nacht zum Dienstag verbreitet wurde. Er spricht außerdem von einer "wirklich harten Entscheidung" und von einem "neuen Kapitel in seinem Leben".

Was bedeutet das alles?

Die Zeit des Prinzen in der britischen Armee ist bald beendet. In wenigen Monaten, so kündigt Harry an, werde er die Truppe verlassen. Von Mitte April bis Mitte Mai wird er noch vier Wochen zum australischen Militär abgeordnet. Im Juni ist dann endgültig Schluss mit dem Dienst an der Waffe.

Zehn Jahre hat der Prinz beim Kavallerieregiment der Blues and Royals und bei den Heeresfliegern gedient. Seine Bilanz ist durchaus vorzeigbar: Absolvent der königlichen Militärakademie in Sandhurst, zwei Einsätze in Afghanistan, zuerst 2007/2008 als Fliegerleitoffizier und einmal in der Zeit zwischen 2012 und 2013 als Hubschrauberpilot.

"Die Erfahrungen, die ich in den vergangenen Jahren gemacht habe, werde ich immer bei mir tragen", schreibt Harry,30, in seinem Statement. Auch nach seiner Dienstzeit werde er mit seinen Kameradinnen und Kameraden in Uniform Kontakt halten.

Prinz Harry in der Armee
:Captain Wales wird Zivilist

Einen royalen Rekruten wird es in Großbritannien so schnell nicht mehr geben. Nach zehn Jahren quittiert Prinz Harry den Dienst in der Armee. Sieben Szenen, die in Erinnerung bleiben.

Was kommt danach?

Harry will nach seiner Militärzeit für einige Monate bei einem Naturschutzprojekt in Afrika arbeiten. Anschließend will er sich um Veteranen in Großbritannien kümmern. Die "Invictus Games", eine Sportveranstaltung für kriegsbeschädigte Soldaten, die Harry im vergangenen Jahr erstmals ausgerichtet hatte, werde er auch weiterhin betreuen. Im September sollen sie zum zweiten Mal in London ausgetragen werden, um "die Bedeutung des Sports bei der Gesundung zu demonstrieren".

Welche Gerüchte gibt es?

Die Organisation einer einmal jährlich stattfindenden Veteranenveranstaltung, bei der der Prinz zudem auf Unterstützung der Stadtverwaltung von London hoffen darf, dürfte Harrys Tage wohl kaum zur Gänze ausfüllen.

Etwas wolkig heißt es dementsprechend in der Erklärung des Königshauses, Harry sei "sehr gespannt auf die Möglichkeiten", die sich für seine Zukunft ergeben werden.

Auffällig ist, wie staatstragend selbst Boulevardmedien über das Dienstende des Prinzen berichten. Erst ganz am Ende ihres knappen Berichtes schreibt die Daily Mail, ohne konkrete Quellen zu nennen, von "langjährigen Kommentatoren im Umfeld des Königshauses", die die Sinnhaftigkeit von Harry Entscheidung anzweifeln, wo doch das Militär dem eigensinnigen Prinzen immerhin eine Richtung gegeben habe.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: