Britisches Königshaus:Diese fünf Frauen beschützen die Herzogin von Cornwall

Weibliche Bodyguards haben im Nahen Osten Tradition. Beim Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde Camilla, die Ehefrau von Prinz Charles, von Elite-Kämpferinnen beschützt.

Vermutlich hatte Camilla, Herzogin von Cornwall und zweite Ehefrau von Prinz Charles, etwas anderes erwartet, als ihre Gastgeber ihr die Bodyguards für den mehrtägigen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten präsentierten. Die Herzogin wird an bärtige Männer gedacht haben, breitschultrig, muskulös, bewaffnet. So wie Bodyguards in Europa eben aussehen.

Die Mitglieder der Präsidentengarde, denen Camilla dann gegenüber stand, sahen anders aus. Elegante, hochgewachsene Gestalten, dezente Schminke, wehende Abayas. Die fünf Frauen sind zu sehen in dem Bild, das das Kronprinzenpaar anschließend über seinen Instagram-Kanal verbreitete: Unerschrocken sehen die Frauen aus, "bad ass" kommentierte eine Instagram-Nutzerin.

Im Kampfsport ausgebildet

Tatsächlich wollen Shaima al Kaabi, Basima al Kaabi, Hannan al Hatawi, Nisreen al Hamawi und Salama al Remeithi dem Klischee der reichen und verwöhnten Araber-Frau so gar nicht entsprechen. Als Mitglieder der Präsidentengarde seien sie im Kampfsport ausgebildet, schreibt das Lifestyle-Magazin "Emirates Women". Dieses Jahr hätten drei der Damen schon den Mount Everest bestiegen, erläutert das Presseteam der Herzogin auf Instagram.

Was in Europa viele nicht wissen: Kampfgeschulte Frauen haben im Nahen Osten eine gewisse Tradition. In Israel müssen Frauen genauso zur Armee wie Männer und auch Muammar al-Gaddafi, der langjährige Diktator von Libyen, ließ sich selbst im Ausland gerne von Frauen beschützen. Allerdings trugen die stets offenes Haar, Schminke, Absätze und mussten sich verpflichten, Jungfrau zu bleiben.

Camillas Schutzgarde mag konservativer gekleidet sein, aber die Damen wirken freier, als man sich ihre libyschen Kolleginnen unter Gaddafis Kommando vorstellte, der eifersüchtig über ihre Unberührtheit wachte.

Und Camilla und Charles? Die wollten sich auf ihrer Reise eigentlich für religiöse Toleranz und ein selbstbewussteres Frauenbild einsetzen. Zumindest letzteres mussten sie diesen gut geschulten Leibwächterinnen sicherlich nicht nahelegen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: