Bei Ausschreitungen zwischen rivalisierenden Banden in einem brasilianischen Gefängnis sind 18 Häftlinge getötet worden. Zunächst hatte die Polizei von 25 Toten gesprochen. Sieben von ihnen wurden enthauptet, weitere sechs bei lebendigem Leib verbrannt. Zudem wurden 100 Angehörige von Häftlingen in der Anstalt als Geiseln genommen. Das bestätigt die Militärpolizei übereinstimmenden Medienberichten zufolge.
Die Ausschreitungen in der Stadt Boa Vista im nordbrasilianischen Bundesstaat Roraima hatten während der Besuchszeiten am Nachmittag (Ortszeit) begonnen. Eine Gruppe von Häftlingen brach mit Messern und Knüppeln bewaffnet in einen anderen Trakt des Gefängnisses Monte Cristo ein.
Die Geiselnehmer hätten verlangt, mit einem Vertreter der Justizbehörden zu sprechen, hieß es. Eliteeinheiten der Polizei stürmten das Gefängnis schließlich und befreiten die Geiseln.
Brasilien ist eines der Länder mit der höchsten Zahl von Häftlingen weltweit. Die Gefängnisse sind meist überfüllt, die Zustände schlecht. Wegen der schlechten Haftbedingungen kam es in der Vergangenheit schon mehrfach zu Ausschreitungen.