Brasilien:Proteste nach Gruppenvergewaltigung

Eine 16-Jährige soll in Rio de Janeiro von 30 Männern vergewaltigt worden sein.

Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 16-Jährigen in Brasilien wachsen die Proteste gegen sexuelle Gewalt. An der Copacabana hängte eine Nichtregierungsorganisation am Samstag 33 mit Blut befleckte Kleidungsstücke von Frauen auf, wie die Zeitung O Globo in ihrer Online-Ausgabe berichtete. Hunderte Frauen demonstrierten in Rio de Janeiro.

Das Mädchen wurde nach eigenen Angaben in Rio de Janeiro von mehr als 30 Männern vergewaltigt. Ein Video wurde später über via Twitter ins Internet gestellt. Die Polizei nahm am Samstag einen Verdächtigen fest. Dieser bestritt laut O Globo, an der Vergewaltigung beteiligt gewesen zu sein. Die Anwältin des Opfers forderte, den ermittelnden Polizisten vom Fall abzuziehen. Sie wirft ihm laut Medienberichten vor, er habe das Mädchen kriminalisiert.

Die brasilianische Übergangsregierung verurteilte das Verbrechen. Präsident Michel Temer kündigte die Schaffung einer speziellen Abteilung bei der Bundespolizei an, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. Dem brasilianischen Forum für öffentliche Sicherheit zufolge werden nur 35 Prozent aller Vergewaltigungen angezeigt. 2014 seien mehr als 47 000 Vergewaltigungen registriert worden.

© SZ vom 30.05.2016 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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