Brasilien:Drogenbanden schießen Polizeihubschrauber ab

Nach Kämpfen zwischen rivalisierenden Gangs gibt es in Rio mindestens 13 Tote. Ein Hubschrauber stürzte ab. Gerade hat die Stadt den Zuschlag für Olympia bekommen.

Zwei Wochen nach dem Zuschlag für die Olympischen Spiele 2016 ist es in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro am Wochenende erneut zu Schießereien zwischen rivalisierenden Drogenbanden und der Polizei gekommen.

Bei einem Feuergefecht in einer Favela im Norden der brasilianischen Stadt schossen mutmaßliche Drogenhändler am Samstag auch einen Polizeihubschrauber ab. Zwei Polizisten wurden getötet, der Pilot und drei weitere Beamte überlebten teils schwer verletzt. Ein Schuss auf den Helikopter hatte den Piloten am Bein getroffen, woraufhin dieser die Kontrolle verlor. ´

Ob der Hubschrauber gezielt beschossen oder von Querschlägern erfasst wurde, war zunächst unklar. Bei den Kämpfen im Elendsviertel Morro de Macacos (Affenhügel) wurden laut Polizei zehn mutmaßliche Drogenhändler getötet, zwei Passanten wurden durch verirrte Kugeln schwer verletzt. Acht Busse wurden in Brand gesetzt.

Nach Angaben der Sicherheitskräfte wurden 3500 zusätzliche Soldaten in die betroffenen Viertel entsandt. Rio zählt zu den gewalttätigsten Städten der Welt. In der sechs Millionen Einwohner zählenden Metropole liefern sich Polizei und schwer bewaffnete Drogenbanden fast täglich Schießereien. Viele der rund 1000 Armenviertel der Stadt werden von rivalisierenden Drogenbanden beherrscht.

Die Olympiabewerbung Rios stach am 2. Oktober Chicago, Madrid und Tokio aus. Gewalt und Verbrechen bis 2016 unter Kontrolle zu bekommen, gehört zu den größten Herausforderungen für die zweitgrößte Stadt Brasiliens.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: