Brasilien:Denguefieber-Epidemie bedroht Karneval in Rio

Aufwändige Umzüge, bunte Wägen und knappe Kostüme: Rio de Janeiro feiert den berühmtesten Karneval der Welt. Doch in diesem Jahr bedroht eine Denguefieber-Epidemie die Stadt und ihre Festivitäten - es könnte eine der größten überhaupt werden.

Der Karneval in Rio, eine Woche des Ausnahmezustandes und eigentlich auch der Unbeschwertheit, beginnt mit schlechten Nachrichte: In der brasilianischen Millionenmetropole droht eine Denguefieber-Epidemie. Gesundheitsminister Alexandre Padilla sagte in einem Radio- und Fernsehinterview, für Rio de Janeiro bestehe in diesem Jahr die Gefahr einer der größten Dengue-Epidemien. Allerdings sei der Virustyp, der in der Metropole grassiert, nicht der gefährlichste und auch nicht tödlich.

Karneval in Salvador da Bahia
:Capoeira statt Samba

Während in Rio de Janeiro die Vorfreude auf die Paraden der großen Sambaschulen noch wächst, feiern in Brasiliens Nordosten schon euphorische Massen im Karneval von Salvador da Bahia ihr afrikanisches Erbe.

Das Dengue-Virus tritt vor allem in den Tropen auf und wird durch Moskitos übertragen. Es verursacht Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In Rio wurden seit Jahresbeginn nach amtlichen Angaben 3500 Denguefieber-Fälle registriert, davon endete aber keiner tödlich.

Bevor der Stadtschlüssel traditionell an König Momo übergeben wird und damit die Feierlichkeiten beginnen, warnten die brasilianischen Behörden zudem ausdrücklich vor der Ansteckungsgefahr mit HIV. Während des Karnevals sollen drei Millionen Kondome kostenlos verteilt werden, um der Übertragung von Geschlechtskrankheiten und ungewollten Schwangerschaften vorzubeugen.

Im Sambodrom, wo die spektakulären Umzüge der 13 besten Sambaschulen stattfinden sowie auf den Straßen Rios sollen zudem 55.000 Schachteln zum Aufbewahren von Kondomen sowie 160.000 Flyer mit Informationen zu Geschlechtskrankheiten verteilt werden.

Bevor die ganze Aufmerksamkeit sich nach Rio wendet, fiel schon am Donnerstagabend in Salvador da Bahia der Startschuss für eine Woche Jubel und Trubel. Hunderttausende zogen in der drittgrößten Stadt des Landes durch die Straßen und feierten bis zum Morgengrauen.

© Süddeutsche.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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