Brasilien:Ärzte prügeln sich, Baby stirbt

In einem Kreissaal in Sao Paulo sind zwei Ärzte in einen heftigen Streit geraten. Das Baby, das sie per Kaiserschnitt holen sollten, konnte nur noch tot geboren werden. Jetzt ermittelt die Polizei.

Die brasilianische Polizei ermittelt gegen zwei Ärzte, deren Prügelei in einem Kreissaal zum Tod eines Neugeborenen beigetragen haben soll. Wie die Zeitung Folha de São Paulo berichtete, lag eine 32-Jährige Frau in der Stadt Ivinhema im Bundesstaat Mato Grosso in den Wehen und verlangte nach einem Kaiserschnitt, als die beiden Ärzte zu streiten anfingen.

"Es war ein heftiger Streit. Er endete damit, dass die beiden sich auf dem Boden wälzten. Meine Frau schrie sie an, dass sie aufhören sollen", wird der Ehemann in der Zeitung zitiert.

Erst nach 90 Minuten kam demnach ein dritter Arzt in den Kreissaal, um den Kaiserschnitt zu machen, meldete die Nachrichtenagentur Agencia Estado.

Zu diesem Zeitpunkt war das Baby jedoch bereits tot geboren. Der Ehemann erklärte, er wolle keine Anschuldigungen machen.

Allerdings sei seine verstorbene Tochter bis zur Geburt völlig gesund gewesen. Die Mediziner wurden suspendiert und die Polizei untersucht den Fall.

Einer der beteiligten Ärzte bestätigte dem brasilianischen Fernsehsender Globo TV den Vorfall. Allerdings sei nicht er, sondern sein Kollege für die Eskalation verantwortlich: "Ich habe ihn nicht angegriffen, er hat mich angegriffen." Der zweite Arzt wollte sich vor den Fernsehkameras nicht äußern.

© sueddeutsche.de/AFP/kred - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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