Brandkatastrophe Ludwigshafen:Was bleibt, sind Fragezeichen

Ein ausländerfeindlicher Anschlag? Ein Unfall? Die Ermittlungen im Fall des verheerenden Hausbrandes in Ludwigshafen werden eingestellt, die Brandursache bleibt ungeklärt.

Knapp ein halbes Jahr nach einem Brand, bei dem in Ludwigshafen neun Menschen starben, hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt. Es lägen "keine weiteren Ermittlungsansätze" vor, teilte die Staatsanwaltschaft Frankenthal am Mittwoch mit. Die Brandursache sei nach wie vor ungeklärt.

Ludwigshafen; dpa

Ludwigshafen: Neun Tote und 60 Verletzte lautete die traurige Bilanz des Brandes.

(Foto: Foto: dpa)

Bei dem Feuer am 3. Februar waren in einem Wohnhaus neun türkischstämmige Frauen und Kinder getötet worden. Vorsätzliche Brandstiftung oder gar ein Anschlag seien "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ausgeschlossen, betonten die Ermittler erneut. Das Feuer sei durch ein "bislang nicht geklärtes fahrlässiges Verhalten" verursacht worden.

Schnell hatte es nach der Katastrophe Spekulationen über einen möglicherweise ausländerfeindlichen Brandanschlag gegeben - Hinweise darauf fanden sich allerdings nicht. So konnten die Ermittler zum Beispiel keine Spuren eines Brandbeschleunigers in der Ruine des Hauses entdecken. Ein technischer Defekt sei als Ursache ausgeschlossen, hieß es weiter.

Das Feuer war unter der Kellertreppe des mehrstöckigen Hauses ausgebrochen. Nachdem es dort zunächst schwelte, frass es sich dann laut Staatsanwaltschaft "extrem schnell" über die hölzerne Treppe in die oberen Stockwerke. Neun Tote und 60 Verletzte lautete die traurige Bilanz des Brandes.

Das Feuer hatte vor allem auch in der Türkei Entsetzen ausgelöst, wo es Erinnerungen an frühere Brandanschläge in Deutschland weckte.

Die Regierung in Ankara schickte eigene Ermittler nach Ludwigshafen, die sich an den Untersuchungen der deutschen Behörden beteiligten.

Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan besuchte wenige Tage nach dem Brand den Ort der Katastrophe.

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