Brandenburg:Schwere Explosion im Munitionsentsorgungswerk

Explosion im Spreewerk Lübben

Einsatzkräfte der Feuerwehr, Notarzt und Polizei warten nach einer Explosion nahe dem Munitionsentsorgungswerk Spreewerk.

(Foto: dpa)

Ein Mitarbeiter wird verletzt, ein weiterer wird noch vermisst. Wegen der anhaltenden Explosionsgefahr können Helfer das beschädigte Gebäude in der Spreewald-Stadt Lübben vorerst nicht betreten.

Bei einer schweren Explosion in einem Munitionsentsorgungswerk in Brandenburg ist ein Mensch verletzt worden. Er stehe unter Schock. Ein weiterer werde noch vermisst, teilte ein Sprecher des Landkreises Dahme-Spreewald mit.

Gegen zehn Uhr war es im sogenannten "Spreewerk" in der Kleinstadt Lübben zu mindestens einer Explosion gekommen. Die Feuerwehr und der Katastrophenschutz riegelten das Gelände weiträumig ab, eine Landstraße wurde gesperrt. Mithilfe von Hubschraubern versuchte sich die Polizei, einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Aus der Luft sei zu sehen gewesen, dass eines der Gebäude schwer beschädigt wurde, teilte eine Polizeisprecherin mit. Zudem sei ein Brand ausgebrochen. Deshalb hatten sich die Helfer zeitweise zurückziehen müssen. Es sei unklar, ob alte Blindgänger oder anderes Material explodiert sei.

Die Mitarbeiter der Fabrik hätten diese verlassen können, so die Polizei. Ein 55 Jahre alter Mann werde aber noch vermisst. Ein Kindergarten in der Nähe des Geländes wurde ebenfalls evakuiert.

Auf dem 180 Hektar großen Gelände des Spreewerks Lübben wird Munition, Sprengstoff oder auch Pyrotechnik vernichtet. Das Material wird per Lastwagen oder auch per Eisenbahn angeliefert und in Bunkern zwischengelagert, bevor es in einer sogenannten thermischen Vernichtungsanlage unschädlich gemacht wird.

Das idyllisch gelegene Lübben ist vor allem durch den Tourismus im Spreewald bekannt. Die Explosion erinnert an eine Explosion auf dem Testgelände der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Baruth-Horstwalde südlich von Berlin. Dabei waren im Januar 2017 zwei Mitarbeiter verletzt worden, einer davon schwer. Damals war es bei Experimenten mit Zündhütchen, die kleine Mengen Sprengstoff enthalten und zum Beispiel in den Patronen für Pistolen genutzt werden, zu einer unerwartet heftigen Explosion gekommen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: