Bond-Girl Kurylenko:Die schöne "Verräterin"

Olga Kurylenko ist ins Visier von St. Petersburger Kommunisten geraten. Eine Organisation beschimpfte das ukrainische Bond-Girl als Verräterin - und den Film als "Beleidigung für alle Russen."

Eine kommunistische Regionalpartei hat die Ukrainerin Olga Kurylenko als Verräterin ausgemacht. "Im Namen aller Kommunisten appellieren wir an dich, abtrünnige Tochter der armen Ukraine und Fahnenflüchtige der slawischen Welt", heißt es in einem offenen Brief vom 21. Oktober, der am Freitag von der St. Petersburger Organisation auf ihrer Web-Site veröffentlicht wurde.

Bond-Girl Kurylenko: "Abtrünnige Tochter der armen Ukraine" - Bond-Girl Olga Kurylenko.

"Abtrünnige Tochter der armen Ukraine" - Bond-Girl Olga Kurylenko.

(Foto: Foto: Reuters)

Nachdem die Sowjetunion Kurylenko kostenlose Bildung und medizinische Versorgung zur Verfügung gestellt habe, begehe sie nun in "Ein Quantum Trost" Verrat, wettern die Gegner von 007. Der Geheimagent töte in seinen Filmen schließlich Hunderte Sowjets und Bürger anderer sozialistischer Länder.

"Ein Quantum Trost" ist nach Ansicht von Parteichef Sergej Malenkowitsch "eine Beleidigung für Russen". Darin solle vermittelt werden, dass ein ukrainisches Mädchen Sex mit einem Amerikaner habe, sagte er der Nachrichtenagentur AP.

"Das ist Teil eines Informations- und Psychokriegs." Allerdings irrt der Politiker hier: Kurylenko als bolivianisches Bond-Girl Camille schläft gar nicht mit 007 - und der ist übrigens nicht Amerikaner, sondern Brite und im Auftrag ihrer Majestät unterwegs.

Die St. Petersburger Regionalorganisation der Kommunisten hatte schon gegen "Indiana Jones und das Königreich des Kristall-Schädels" mobil gemacht. Der Film mit Cate Blanchett als fieser KGB-Agentin untergrabe die kommunistische Ideologie und verzerre die Geschichte, beklagte sie.

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