Blogeintrag:Brite ergreift Partei für muslimische Nachbarn: "Wir alle lieben Tee"

Lesezeit: 1 min

"Ein schwuler Junge, der gegenüber einer Moschee lebt" hat fünfzehn Punkte zusammengetragen, die er über den Islam und britische Werte gelernt habe.

Thomas Mauchline ist 25 Jahre alt und lebt in London gegenüber einer Moschee. Weil der Islam als Religion sich dauernd gegen öffentliche Kritik wehren muss, wenn zum Beispiel Muslime nach Terroranschlägen sich gezwungen sehen, #notinmyname zu sagen, hat Mauchline jetzt Partei für seine Nachbarn ergriffen.

Die Geschichten in den Medien über den Islam hätten ihn "ehrlich gesagt ein bisschen nervös gemacht", als er in seine Wohnung zog, schreibt der junge Mann in einem Blogeintrag. "Was ich in den vier Jahren seitdem gelernt habe, ist, dass die Lächerlichkeit der britischen Kultur universell ist. Wir alle lieben Tee, sind sehr höflich und regen uns lieber über etwas auf, statt es anzusprechen. Egal welche Religion."

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Beobachtung: Muslime beten viel

Mauchline hat fünfzehn Punkte zusammengetragen, die er - "ein schwuler Junge, der gegenüber einer Moschee lebt" - über den Islam und britische Werte gelernt habe. Manche davon sind amüsant (den typisch-britischen Gesichtsausdruck erkennt man auch hinter einem Schleier), manche einfache Beobachtungen (Muslime beten viel), manche kurios: Während des Fastenmonats Ramadan seien so viele Muslime auf den Straßen und vor der Moschee, dass Drogendealer sich neue Plätze suchen müssten und die Gegend so ein bisschen sicherer würde. Was alle fünfzehn Punkte gemeinsam haben: Sie beschreiben in klaren Worten, wie der Islam auf einen 25-jährigen Außenstehenden wirkt. (Auch an der Tatsache, dass Mauchline schwul ist, hat seiner Erfahrung nach kein Muslim Anstoß genommen.)

Die kleine Liste der Toleranz verbreitete sich schnell im Internet und erlangte große Aufmerksamkeit. Britische Politiker teilten und lobten sie, das Portal Mashable interviewte Mauchline.

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Dort erzählte er, dass ihn der Vorfall in einer Londoner U-Bahn, als ein Mann mehrere Menschen mit einem Messer verletzte und ein anderer ihm später "You ain't no Muslim, bruv" ("Du bist kein Muslim, Bruder") zurief, zu dem Blogeintrag bewegt habe. "Das erinnerte mich an all die ziemlich lustigen, positiven Erfahrungen, die ich mit meinen muslimischen Nachbarn in den vergangenen vier Jahren gemacht habe. Also wollte ich das online mit meinen Freunden teilen."

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