Blacksburg:Unterricht an der Virginia-Tech beginnt mit Gedenkfeiern

Eine Woche nach dem Massaker an der Virginia-Tech-Universität geht der Unterricht wieder weiter. Mit weißen Luftballons und Fahnen gedachten die Studenten der Opfer.

Eine Woche nach dem Massaker an der Virginia Tech hat die Hochschule am Montag den Unterricht fortgesetzt. Mehr als 100 Studenten und Mitarbeiter versammelten sich am Morgen auf dem Universitätsgelände in Blacksburg, um der ersten zwei Opfer des Amokläufers Seung-Hui Cho zu gedenken.

Blacksburg: Mit weißen Luftballons und Fahnen gedachten die Studenten am Montag der Opfer.

Mit weißen Luftballons und Fahnen gedachten die Studenten am Montag der Opfer.

(Foto: Foto: ap)

Für 9.45 Uhr Ortszeit (15.45 Uhr MESZ) war ein Moment der Stille geplant. Weiße Luftballons und 32 Glockenschläge sollten an die Opfer des Massakers erinnern.

Die Studierendenvertretung appellierte an die Journalisten, den Campus zu verlassen. Man wolle nun nach vorne schauen und soweit möglich zu einer Art Normalität zurückkehren, sagte die Studentensprecherin Liz Hart. Wie viele Studenten bis zum Morgen auf das Gelände zurückgekehrt waren, war zunächst unklar.

Nach dem Massaker stellte die Universität ihnen die Teilnahme an Kursen bis Ende des Jahres frei. "Ich will zurück in den Unterricht und einfach mit den anderen Studenten zusammen sein", sagte Ryanne Floyd, nachdem sie eine Woche mit ihrer Familie verbracht hat. "Zumindest finden wir hier zusammen mit den anderen Studenten eine Art von Nähe."

Das Universitätsgelände war übersät mit improvisierten Gedenkstätten aus Blumen, Kerzen und Briefen für die Opfer. 33 weiße Flaggen, eine davon für den Amokläufer, wurden am Morgen auf dem Campus aufgehängt. Eine Blaskapelle aus Alabama spielte "America the Beautiful". "Seid stark, macht weiter", stand auf einem Banner.

Der Rechtsmediziner William Massello veröffentlichte derweil die ersten Ergebnisse der Autopsie. Demnach hat der Amokläufer Cho insgesamt mehr als 100 Schüsse auf seine 32 Opfer abgegeben. Die meisten Opfer hätten mehrere Schusswunden aufgewiesen. Cho selbst setzte seinem Leben mit einer Kugel in die Schläfe ein Ende.

Blutproben des Täters sollen nun klären, ob der 23-Jährige während seines Amoklaufs möglicherweise unter dem Einfluss von Drogen stand. Bis ein Ergebnis vorliegt, könnten laut Massello jedoch bis zu zwei Wochen vergehen.

Unterdessen ist ein Überlebender des Massakers nur wenige Tage später bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Ein Student der Ingenieurswissenschaften im ersten Semester verließ nach der Bluttat vergangene Woche den Campus.

Aus bislang unbekannter Ursache überschlug sich sein Wagen am Freitag mehrmals und krachte gegen einen Baum. Der junge Mann starb kurze Zeit später im Krankenhaus.

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