Weil ihn die laute Musik störte, beschwerte sich ein Berliner Fahrgast bei einem U-Bahn-Trio. Die Musiker waren wenig kritikfähig und schlugen auf den undankbaren Zuhörer ein. Als ihm ein Arbeitskollege zu Hilfe kam, griff der Trompeter kurzerhand zu seinem Instrument - und schlug diesem damit ins Gesicht.
Der Fahrgast verlor nach Angaben eines Polizeisprechers mehr als zwei Zähne, erlitt eine stark blutende Platzwunde am Mund und kam ins Krankenhaus. Sein 45 Jahre alter Arbeitskollege - der sich über die laute Musik beklagt hatte - blieb unverletzt.
Die 20, 24 und 32 Jahre alten Musiker flüchteten am U-Bahnhof Hausvogteiplatz, wurden aber kurz darauf von Polizisten festgenommen. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.
Der U-Bahnverkehr war zeitweise unterbrochen. Laut einer Sprecherin der Berliner Verkehrsbetriebe hatten die U-Bahn-Musiker keine Erlaubnis, in der U2 zu spielen. Generell sei es verboten, in Bahnen oder auf Bahnsteigen Musik zu machen. Blinde Fahrgäste müssten sich hier akustisch voll auf die Geräusche der Züge konzentrieren. Ausnahmen für Musiker bilden bestimmte Zugangswege und Plätze, sagte die Sprecherin: "Es gibt definierte Orte, wo sie mit Genehmigung Musik machen können."
Lesetipp: Wie Großstädte Straßenmusiker casten aus der SZ vom 18.09.2012.