Berlin:Polizei weist Vorwürfe zurück

Die Polizeischule des Landes Berlin soll von kriminellen arabischen Clans unterwandert worden sein. Polizeipräsident Kandt nennt diese Berichte "definitiv falsch". Bewerbungen aus arabischen Familien soll es aber gegeben haben.

Von Jens Schneider, Berlin

Der Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt hat heftige Vorwürfe gegen die Polizeiakademie der Stadt zurückgewiesen. Vor dem Innenausschuss des Abgeordnetenhauses nannte Kandt Berichte "definitiv falsch", wonach die Polizeischule des Landes von kriminellen arabischen Clans unterwandert werde. Kandt sagte dazu, dass es tatsächlich Bewerbungen aus arabischen Großfamilien für die Ausbildung an der Akademie gegeben habe, die seien aber nicht erfolgreich gewesen.

Am Wochenende waren anonyme Anschuldigungen und Klagen über die Berliner Polizeiakademie bekannt geworden. Außer den Behauptungen zur Unterwanderung durch Clans aus dem Bereich der organisierten Kriminalität war auch von disziplinarischen Problemen und Gewalt von Polizeianwärtern mit Migrationshintergrund die Rede.

"Niemand kann etwas belegen", sagte Kandt zu den anonymen Vorwürfen und nannte den gesamten Vorgang "unerträglich". Er wurde darin von Innensenator Andreas Geisel (SPD) unterstützt, der sich ausdrücklich zu der Ausbildung von Polizisten mit Migrationshintergrund bekannte. Nach Angaben der Akademie-Leitung haben im aktuellen Jahrgang 45 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund.

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