Findelkind auf der Besuchertoilette: In einem Waschraum der Berliner Charité ist am Sonntag ein nur wenige Stunden altes Baby gefunden worden. Der Säugling sei gegen 8:20 Uhr am Weddinger Campus Virchow-Klinikum im Bereich der Kinderrettungsstelle entdeckt worden, sagte ein Polizeisprecher.
Zur Mutter sei derzeit nichts bekannt, hieß es. Die Polizei ermittle wegen Kindesaussetzung und suche nach Zeugen.
Nach Angaben einer Charité-Sprecherin hatte eine Reinigungskraft das in eine Decke gehüllte Baby gefunden. Es sei leicht unterkühlt gewesen, inzwischen gehe es ihm aber gut. Das Kind wird noch im Krankenhaus versorgt. Später soll sich das Jugendamt um die Betreuung kümmern.
Zeugen gesucht
Der Säugling wurde der Kliniksprecherin zufolge in der 40. Schwangerschaftswoche entbunden - wahrscheinlich zuhause. Nach Polizeiangaben war das Kind etwa 3600 Gramm schwer und 51 Zentimeter groß. Ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen handelt, wurde nicht bekanntgegeben.
Die Decke, in die das Baby eingewickelt war, ist der Polizei zufolge rosa-weiß und mit einer Schmetterlingsapplikation verziert. Das Baby war mit einer türkisfarbenen Strumpfhose, einem rosafarbenen Hemdchen sowie einem rot-weiß-gestreiften Mützchen bekleidet.
Die Polizei erbittet Angaben zur Decke und den Kleidungsstücken. Die Ermittler suchen nach Frauen, die schwanger waren, jetzt aber kein Kind haben. Außerdem ruft die Polizei mögliche Zeugen auf, sich zu melden, die in der Nacht zum Sonntag (4. November) im Krankenhaus oder in der Nähe des Klinikums Beobachtungen gemacht haben.
Hinweise nehmen das Landeskriminalamt (030) 4664-912555 und jede andere Polizeidienststelle entgegen.