BBC-Interview:Prinz Harry entlockt Obama private Details

In einem Radiogespräch für die BBC gibt der ehemalige US-Präsident preis, was er sich für seine letzten fünf Dollar kaufen würde und welchen britischen Prinzen er bevorzugt: Harry oder William?

Was ist passiert?

Prinz Harry hat für den britischen Radiosender BBC Radio 4 den früheren US-Präsidenten Barack Obama interviewt. Die Nummer fünf in der britischen Thronfolge ist bislang eher nicht durch besonderes Redetalent aufgefallen, als Radiojournalist schlug er sich aber erstaunlich wacker. Obama war durchaus in Plauderlaune, Harrys ungeahnte journalistische Fähigkeiten entlockten dem vormaligen US-Präsidenten das ein oder andere überraschende Detail.

Worüber haben die zwei sich denn unterhalten?

Zunächst viel darüber, wie es ist, nun kein Präsident mehr zu sein. (Ganz gut, weil man endlich ausschlafen, lange frühstücken und sich mit seiner Frau unterhalten kann). Obama fasste sich nicht gerade kurz, sodass Prinz Harry ihn geschickt zu bremsen versuchte: "Ihr Neujahrsvorsatz - aber bitte in einem Satz", bat er den Ex-Präsidenten. Der hat allerdings keine Vorsätze gefasst. Der Grund: "Menschen halten sie sowieso nicht ein."

Das war's schon?

Nein, nein. Die privaten Details über den Ex-Präsidenten gab es am Ende des Interviews. Prinz Harry gab Obama jeweils zwei Antwort-Auswahlmöglichkeiten, der musste sich entscheiden, zum Beispiel zwischen Monica oder Rachel aus der Serie "Friends", den Filmen "Titanic" und "Bodyguard", und zwischen Harry und William. Obama wählte Rachel, "Titanic" und - nach kurzem Überlegen - William.

Ernsthaft jetzt?

Ja. Aber Prinz Harry beeindruckte das wenig, denn Obama bügelte den Scherz schnell wieder aus: Auf die Frage "Suits" oder "The Good Wife" (beides US-Anwaltsserien) antwortete Obama - selbstverständlich - "Suits". Schließlich spielte Harrys Verlobte Meghan Markle darin eine Hauptrolle, und Obama soll Kandidat für die Gästeliste der auf den 19. Mai datierten royalen Hochzeit sein. Oder auch nicht, Gerüchten zufolge soll die britische Regierung dem Prinzen davon abgeraten haben, um den aktuellen US-Präsidenten, Donald Trump, nicht vor den Kopf zu stoßen. Der nämlich ist offenbar definitiv nicht eingeladen. So oder so - wer würde schon eine royale Einladungskarte durch die falsche Antwort auf diese Frage aufs Spiel setzen - Medienprofi Obama garantiert nicht. Zuletzt fragte Prinz Harry Obama, was er mit seinen letzten fünf Dollar machen würde, wenn er in die Situation käme: einen Burger oder einen Lotterie-Schein kaufen? "Hängt davon ab, wie gut der Burger ist - aber ich mag einen guten Burger", lautete die Antwort.

Was lernen wir daraus?

Dass auch der sonst oft unterschätzte zweitgeborene Sohn von Prinz Charles noch andere Karriereoptionen hätte. Schon in einem kurzen Video-Schlagabtausch mit Obama während dessen Amtszeit zu den Invictus Games, ein internationales Sportfest für kriegsversehrte Soldaten, hatte er mit Schlagfertigkeit überrascht. Sollte ihm als Prinz einmal langweilig werden, könnte er es auch als Moderator versuchen.

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