Baumgartner beendet Karriere als Extremsportler:"Es gibt nichts, was ich noch erreichen kann"

Mit 43 Jahren in Rente? Normal ist das nicht, aber typisch Felix Baumgartner. Nach seinem Sprung aus der Stratosphäre tauscht der österreichische Extremsportler seinen lebensgefährlichen Job gegen einen bürgerlichen Beruf. Für seine Verhältnisse.

Johanna Bruckner

Felix Baumgartner

Hat lange genug Kopf und Kragen riskiert: Felix Baumgartner verabschiedet sich aus dem Extremsport. Künftig will er sich als Buchautor betätigen.

(Foto: dpa/Süddeutsche.de)

Es könnte natürlich sein, dass Felix Baumgartner der Gedanke im freien Fall kam. Während dieser knapp viereinhalb Minuten, in denen er zeitweise mit 1342 Kilometern pro Stunde gen Erde raste. "Was mache ich hier eigentlich?", mag sich der 43-Jährige gefragt haben. Und vielleicht hat er da beschlossen, seinen lebensgefährlichen Beruf aufzugeben.

"Es gibt nichts, was ich noch erreichen kann. Das war das größte Projekt meines Lebens", sagte der Extremsportler (a. D.) der Kronen Zeitung nach seinem spektakulären Sprung aus der Stratosphäre am Sonntag. Und: Er sei froh, all die Jahre überlebt zu haben.

Doch was klingt wie die plötzliche Einsicht eines bis dato professionellen Adrenalinjunkies, ist wohl eher die nächste Phase im wohlkalkulierten Karriereplan des Österreichers. Denn bei seiner jüngsten Aktion ging es - wenn überhaupt - nur am Rande um wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. Und auch die Rekorde dürften nachrangig gewesen sein. Felix Baumgartner ging es um Felix Baumgartner.

Der kleine Schritt von der Rampe der Stratos-Kapsel war der erste hin zur Legende um "Fearless Felix", wie der 43-Jährige von Bewunderern und der Presse auch genannt wird.

Damit ihm neben dem Eintrag im Guinnesss-Buch der Rekorde auch eine Erwähnung in den Geschichtsbüchern sicher ist, gibt Baumgartner Vollgas. Es soll ein Buch geben über die lebensgefährlichen Abenteuer des furchtlosen Felix. Ganz aktuell stehen außerdem Auftritte in diversen US-Talkshows an. Die Amerikaner haben schließlich ein Herz für handgemachte Helden - zumal, wenn sie aus Österreich kommen.

So ganz von seiner Droge Adrenalin lassen kann Baumgartner dann aber doch nicht. Wenn er sich nicht selbst vermarktet, will er als Helikopter-Pilot arbeiten. Ein für seine Verhältnisse nahezu bürgerlicher Beruf.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: