Australien: Die Folgen der Flut:Haie auf der Hauptstraße

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Erst kam das Wasser und richtete Millionenschäden an. Dann tauchten gefährliche Krokodile und Schlangen auf. Und es wird immer schlimmer: In Brisbane wurden jetzt Haie gesichtet, mitten in der Stadt.

Dass mit dem Hochwasser auch viele Schlangen und Krokodile in die Orte im australischen Bundesstaat Queensland geschwemmt wurden, war schon schlimm genug. Doch nun wurden auf der überfluteten Hauptstraße von Goodna offensichtlich auch zwei Haie gesichtet - obwohl der Ort mehr als 30 Kilometer von der Küste entfernt liegt.

Gefährlicher Gang durch die Fluten. Nicht nur Krokodile und Schlangen lauern im Wasser. Jetzt sind in der Küstenstadt Brisbane und sogar im 30 Kilometer vom Meer entfernten Goodna Haie entdeckt worden, mitten in der Stadt. (Foto: dpa)

Nach Angaben des örtlichen Fleischers handelte es sich um zwei Bullenhaie, die auch Menschen gefährlich werden können. Sie seien gegen die Strömung durch den Ort geschwommen. Goodnas Stadtrat Paul Tully glaubt die Horrorgeschichte. "Es ist definitiv ein Novum für Goodna, einen Hai in der Hauptstraße zu haben", sagte er am Sonntag der Queensland Times.

Es ist nicht die erste Hai-Sichtung im Hochwassergebiet: Durch die überfluteten Straßen der in Küstennähe gelegenen Großstadt Brisbane soll am vergangenen Donnerstag ebenfalls ein Bullenhai geschwommen sein. Die bis zu 3,50 Meter langen Raubfische halten sich häufig in Süßwasser auf und schwimmen bei ihrer Jagd in Mündungsgebieten nicht selten flussaufwärts.

Unterdessen ist die Zahl der Toten bei der Überschwemmungskatastrophe auf 27 gestiegen. 14 Menschen wurden am Sonntag noch vermisst. In der am schlimmsten betroffenen Gemeinde Grantham waren noch 70 Prozent des Ortes abgeriegelt, während die Bergungsmannschaften nach den Leichen der Vermissten suchten.

In Brisbane hat derweil das große Aufräumen begonnen: Tausende Freiwillige machten sich am Samstag daran, mit Schaufeln und Schrubbern das Chaos zu beseitigen, das die Wassermassen in den Tagen zuvor angerichtet hatten. Mehr als 7000 Freiwillige halfen, Schlamm und von den Fluten angespülte Trümmer aus Häusern und von Straßen zu räumen. 1200 Soldaten waren im Einsatz.

Weiter südlich bereiten sich Tausende Australier auf eine neue Flutwelle vor. Im Bundessaat Victoria flohen bis Sonntag mehr als 3000 Menschen in Notunterkünfte, berichtete die Feuerwehr. In Melbourne, der Hauptstadt des Bundesstaates, fiel nach heftigem Regen und starkem Wind in 8000 Haushalten der Strom aus. Auch auf der südlichen Insel Tasmanien wurden Straßen und Brücken durch Überschwemmungen beschädigt. Dort mussten 500 Menschen nach ungewöhnlich starken Regenfällen in Sicherheit gebracht werden.

In Queensland und New South Wales weiter nördlich ging das Wasser zwar zurück. Aber mehrere Ortschaften waren immer noch von der Außenwelt abgeschnitten. Überall gedachten die Menschen in Gottesdiensten der Opfer. Meteorologen erklärten, das Regenwetter könne noch bis März anhalten.

© dpa/dapd/olkl/ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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