Ausbrecherin gefasst:Umsonst gelöffelt

Schwein gehabt, Schwein verloren: In den Niederlanden hat sich eine Gefängnisinsassin mit einem Löffel einen Fluchttunnel gegraben. Doch ihre Freiheit währte nicht lang.

Der Trick mit der im Kuchen eingebackenen Feile funktioniert schon lange nicht mehr. Und Gegenstände, die zum Durchsägen von Gitterstäben zweckentfremdet werden könnten, werden vom Wachpersonal in der Regel mit Argusaugen beobachtet. Wer heutzutage aus dem Gefängnis türmen will, muss sich etwas einfallen lassen - und Geduld haben, wie der Fall einer Ausbrecherin in den Niederlanden zeigt.

Mit einem Löffel hat sich eine 35-Jährige in monatelanger und mühseliger Kleinstarbeit einen Tunnel aus dem Gefängnis gegraben.

Die Flucht wurde möglich, weil die Frau nicht mehr in einer regulären Zelle, sondern in einem Sondergebäude untergebracht war. In dem Haus, direkt an der Gefängnismauer gelegen, werden Langzeitgefangene auf die Entlassung ins Zivilleben vorbereitet.

Die Niederländerin hatte noch knapp 22 Monate einer achtjährigen Gefängnisstrafe abzusitzen, als ihr die Flucht gelang: Die Frau buddelte vom Keller unter der Küche einen schmalen Tunnel zum Gehweg neben der Knastmauer.

Einmal in Freiheit stellte sich die Ausbrecherin dann aber weniger geschickt an: Nur vier Wochen nach ihrem spektakulären "Löffel-Coup" wurde sie von der Polizei gefasst - in einer Wohnung nur eine Stunde von der Haftanstalt entfernt.

Die 35-Jährige war ursprünglich wegen Mordversuchs an ihrem Bruder und deren Freundin verurteilt worden.

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