Aufregung nach Schönheitswettbewerb:Rassistische Anfeindungen gegen "Miss America"

The 2014 Miss America Competition - Show

Die für den Bundesstaat New York angetretene Nina Davuluri ist die neue Miss America.

(Foto: AFP)

Kaum berührte die Krone Nina Davuluris Haar, da gab es im Netz die ersten rassistischen Kommentare. Die neue "Miss America", deren Eltern aus Indien stammen, sei nicht amerikanisch genug, hieß es vielerorts. Eine Reaktion, die beim Großteil der Amerikaner für Entsetzen sorgte.

Es ist nicht so, dass die Miss Americas der vergangenen Jahrzehnte immer so hellhäutig, blond und blauäugig waren, wie man das angesichts der Aufregung um die diesjährige Gewinnerin vielleicht denken könnte. Die ein oder andere Dunkelhaarige ist unter den ehemaligen Missen zu finden, dazu mehrere Afroamerikanerinnen und eine junge Frau aus Honululu mit asiatischen Wurzeln. Doch dass an diesem Sonntag einer Teilnehmerin indischer Herkunft die Krone zugesprochen wurde, scheint manchen zu weit zu gehen. Kaum hatte das Glitzerding das Haar der strahlenden Siegerin berührt, ploppten in sozialen Netzwerken die ersten rassistischen Kommentare auf.

Chinesin, Araberin - dass Nina Davuluri in Syracuse im Staat New York geboren ist und die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, schien diejenigen, die sich im Netz rassistisch äußerten, nicht zu kümmern. Sie stehe eben nicht für "amerikanische Werte", wie auch Todd Starnes, Moderator beim Nachrichtensender Fox News ungefragt mitteilte:

Davuluri äußerte sich bislang nicht zu den Anfeindungen. Dafür gaben ihr nach den beleidigenden Kommentaren Tausende Nutzer im Netz Rückendeckung - und zeigten sich beschämt über ihre Landsleute, die sich über die Herkunft und das unamerikanische Aussehen der neuen Miss America echauffieren.

Doch obwohl die Kommentare, in denen Davuluri Zuspruch bekommt, mittlerweile deutlich überwiegen - und obgleich sie vom Großteil der Amerikaner, die sich für das Thema interessieren, als "ihre Miss America" gefeiert wird -, bleibt ein fader Beigeschmack. Sieht aus, als hätte die junge Frau noch einiges zu tun, wenn sie sich an das Thema hält, für das sie bei der Wahl eingetreten ist. Es lautet: Vielfalt zelebrieren durch kulturelle Kompetenz.

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